12 Doch sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung leisteten Frauen maßgeblich ihren Beitrag in Technik und Naturwissenschaften. In unserem Museumsrundgang werden einige ihrer Lebensgeschichten beschrieben und mit den ausgestellten Objekten verknüpft. Dabei kann es sich um Artefakte der Urheberin oder um Stell ­vertreterInnenobjekte handeln. So bekommen diese Frauen posthum die ihnen gebührende Anerkennung. Für den Museumsrundgang wählten wir die biografische Form im Sinne der binären Geschlechterordnung, welche die Sozialisation, kulturelle Unterschiede sowie Initiativen zur Gleichstellung der Frauen aus der Frauenbewegung heraus berücksichtigt. Generell gingen wir der Frage nach: Welche gesellschaftlichen Mechanismen trugen dazu bei, dass Frauen in der Technikgeschichte unsichtbar blieben? Jede dieser Frauenbiografien repräsentiert einen historischen Zeitabschnitt, der ein Schlaglicht auf die Stellung der Frau ihrer Zeit wirft. Das sozialhistori­sche Umfeld, der Zugang zu Bildung und die Reaktionen der Umwelt auf die nicht dem weiblichen Geschlecht zugeschriebene Rolle werden in den Museumsrundgang miteinbezogen. So erweitern wir die tradier­te Geschichte des männlichen Erfindergeistes um die Geschichte der Frauen als handelnde Akteurinnen, die Technikgeschichte geschrieben haben. Schon lange gab es die Idee, diese Führung und das daraus re­sultierende Material in einem Buch aufzubereiten, welches der Intention folgt, Mädchen und jungen Frauen ein Wegweiser zum Ergreifen eines technisch-naturwissenschaftlichen Berufs zu sein oder ihnen interessante Vorbilder von Frauen, diees geschafft haben, zu vermitteln. Als Titel des Buches haben wir ein Zitat des Mathematikers Augustus De Morgan(1806–1871) gewählt, das nicht nur den Inhalt des Buches auf den Punkt bringt, sondern auch einvergiftetes Lob darstellt und dazu dient(e), Frauen in ihre(vermeintlichen) Schranken zu verweisen. Er meinte:Wäre Ada ein Mann, hätte sie das Potential für einen mathema­tischen Erfinder, vielleicht sogar einen, der es zu hohen Auszeichnungen bringen könnte. Beatrix Hain stellt in denHistorischen Frauenbildern elf Porträts außer­gewöhnlicher Frauen vor, die mit der MuseumsführungPatente Frauen korrespondieren. Barbara Hafok ergänzt die Frauenbilder in denKarrie­reblitzlichtern durch Interviews heutiger Karrierefrauen sowie durch ein Porträt von Marianne Hainisch, der Gründerin desBundes österreichi­scher Frauenvereine, die sich sehr für die Frauenbildung in Österreich