134SängerInnen konnten so abseits der Bühne ihr Publikum vergrößern, Starswurden„geboren“ – SängerInnen, die ihren oft auch heute noch andauernden Ruhm zum großen Teil diesen Einspielungen verdank(t)en, wieetwa Enrico Caruso. Frauen standen hier gleichberechtigt neben ihrenmännlichen Kollegen, so auch die erfolgreiche Opernsängerin Selma Kurz.Selma Kurz(1874–1933) war eine der berühmtesten Koloratursopranistinnen ihrer Zeit, bekannt vor allem für ihre lang gehaltenen Triller. Nachersten Engagements in Hamburg und Frankfurt wurde die Opernsängerin 1899 vom damaligen Direktor Gustav Mahler an die Wiener Hofoperengagiert und blieb bis 1929 Ensemblemitglied. Rasch entwickelte sie sichzum Publikumsliebling und war auch finanziell eine der erfolgreichstenSängerinnen des Ensembles. Neben ihren Gagen an den Opernhäusernwaren jene aus Platteneinspielungen eine lukrative Einnahmequelle: 1910schaffte es Selma Kurz mit einem Jahreseinkommen von über 300.000Kronen unter die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener.2Zum Nachhören auf der Webseite der Österreichischen Mediathek:„Lockruf“ Selma Kurz in einem Ausschnitt aus„Die Königin von Saba“, 1911http://www.mediathek.at/frauenstimmen/bis-1918/in-den-mundgelegt-frauen-als-interpretinnen/Berliner Standard Gramophone, Inv.Nr. 35246