57QUARTETTSPIEL„SCHNELLE TOURENWAGEN“Bielefelder Spielkarten GmbH, 1970Inv.Nr. 100229ausschließlich von Buben und männlichen Jugendlichen gepflogen wurde.Den Mädchen blieben nach der damals selbstverständlichen edukativenGeschlechtertrennung die Blumen- und Märchenquartette, die nur nachden herkömmlichen Regeln des Sammelns von Sets gespielt wurden. DasKartenspiel insgesamt und das Quartettspiel als eine mögliche Variantewar seit jeher ein alltäglicher und beliebter Zeitvertreib. Sehr selbstverständlich unterhielten sich beide Geschlechter damit.36Wenigstens ganzzu Beginn, als die Technischen Quartettspiele eingeführt wurden und derErfolg noch nicht absehbar war, herrschte deshalb bei den Verlagen nocheine gewisse Unsicherheit, ob es auch klug wäre, die Hälfte der potenziellen Kunden – die Mädchen nämlich – auszuschließen und das neue Spielnur den Buben zuzueignen. 1952, in der Ankündigung für das allerersteAutomobil-Quartett wird das in der Verlagswerbung so formuliert:„Einrichtiges Jungenspiel, und die werden es dann den Mädchen beibringen.“37(vgl. den Beitrag von Wolfgang Stritzinger).Die Probanden aus der kleinen Umfrage berichten auch von der auf ihreaktive Zeit als Quartettspieler folgenden Entwicklung sehr einhellig. Dieseinerzeit hochgeachteten und exzessiv genutzten Quartettspiele wurdenin einem Schuhkarton verstaut und auf den Dachboden geräumt. EinesTages wurden sie ebendort wiederentdeckt, und das war dann der Anfangfür eine neuerliche, aber ganz anders motivierte Auseinandersetzung mit