47 zu liegen, erscheinen als übereinstimmendes Loch, angezeigt durch das durchscheinende Licht. Nicht übereinstimmende Löcher werden über­deckt und erlöschen. Für einen weiteren Spruch mit der Grundstellung G-H-I wird der Bogen G gegenüber dem ersten Bogen C um sechs Zei­len nach oben(von B auf H) und um acht Spalten(von A auf I) nach links verschoben auf die beiden bereits ausgerichteten Bögen gelegt. Wieder verschwinden Löcher. In der Regel muss Zygalski sechs, sieben Kartons am ersten Bogen ausrich­ten, um die Löcher im günstigsten Fall auf ein einziges zu reduzieren, das dann die gemeinsamen Einserzyklen repräsentiert. An einem solchen ge­meinsamen Loch kann die gesuchte Schlüsselstellung abgelesen werden. Die Walzenlage wird an den verwendeten Kartonbögen ersichtlich und die Stellung der Walzen an der Position des Lochs. Die Ringstellungen schließ­lich lassen sich folgendermaßen herleiten: Liegt das gemeinsame Loch im Verhältnis zur Grundstellung des ersten Spruchs C-B-A etwa am Bogen B an der Koordinatenstelle A-X, entspricht dies gemäß der Differenz zwischen C-B-A und B-A-X den Ringstellungen 02-02-04(neutrale Ringstel­lung 01-01-01 plus einen Schritt bzw. einen Schritt bzw. drei Schritte). Mit diesen Ringstellungen kann dann einer der aktuellen Spruchschlüssel entschlüsselt und mit seiner Hilfe der zugehörige Funkspruch entziffert werden. Wegen der Wirkung der Stecker erscheint freilich auch hier noch Chiffrechaos, doch ist es wie schon bei der Methode mit der Bomba mitunter möglich, durch geschicktes Austauschen bestimmter Buchstaben den Text zu rekonstruieren und dabei gleich auch die Stecker zu eruieren. Zygalskis Methode mit den Lochkartons führt aber nicht immer sofort ans Ziel. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass beim ersten Durchgang mit den Kartonbögen gar kein Loch übrig bleibt. Dann ist der beliebig gewählte Anfangsbogen im obigen Fall C falsch und das gesamte Prozedere muss, mit dem nächstfolgenden Bogen in diesem Fall D beginnend, wiederholt werden. Dabei sind für die anderen anzulegenden Funksprüche ebenfalls um eine Stelle vorgerückte Bögen zu verwenden, also statt dem Bogen E der Bogen F und statt dem Bogen G der Bogen H usw. Führt dieser Durchgang auch nicht zum Ziel, wird mit den nächsthöheren Bögen neuerlich von vorn begonnen. Die schrittweise Erhöhung entspricht dem Durchprobieren aller möglichen Ringstellungen, nachdem diese unbe­kannt sind. Aber selbst wenn alle 26 Bögen abgearbeitet und alle Ringstel­lungen getestet sind, muss noch immer kein Ergebnis vorliegen. Es kann nämlich sein, dass es sich beim untersuchten Lochkartensatz um den falschen Satz handelt. Schließlich repräsentiert jeder nur eine von sechs Walzenlagen. In diesem Fall muss die gesamte Prozedur mit dem nächsten Satz von vorn begonnen werden. Doch die Methode funktioniert.