9336Schlüsselwalzen einer Marine-Enigma mitBuchstaben-BeschriftungAls Dönitz am 1. Februar 1942 anordnet, die neue Walze einzusetzen, be deutet dies für Hut Eight trotzdem einen schweren Rückschlag. Mit einemMal tappt man wieder völlig im Dunkeln. Die Herausforderung ist groß.Die vierte Walze bietet zu jeder bisherigen Walzenstellung 26 zusätzlicheStellungen und erhöht dadurch die Zahl der Maschinenstellungen von17.500 auf über 450.000. Das bedeutet für Hut Eight, einfach gesagt, eineVersechsundzwanzigfachung des Arbeitsaufwands. Dabei hält der Umstand, dass die vierte Walze nicht gegen die anderen austauschbar ist,die Katastrophe noch in Grenzen. Wäre sie austauschbar, würde die Zahlan möglichen Walzenlagen von 336 auf über 3.000 in die Höhe schnellen.Doch auch so wird das Kapazitätsproblem akut. Die fünfzehn Bombes,die Bletchley Park in diesen Tagen insgesamt zur Verfügung stehen – jeneExemplare mitgerechnet, die für Heeres- und Luftwaffen-Enigmas im Einsatz sind –, können schon den bisherigen Aufwand kaum bewältigen, ganzzu schweigen von einem derartigen Zuwachs. Abgesehen davon scheintdie Kapazität der neuen Enigma M4 grundsätzlich zu hoch, um mit denzur Verfügung stehenden Ressourcen analysiert werden zu können. Selbsteine auf den Vierwalzen-Standard erweiterte Version der Bombe würdeletzten Endes zu langsam arbeiten, um zeitgerecht Ergebnisse zu liefern.Die 336 Walzenlagen einer Dreiwalzenmaschine absolviert eine Bombe in112 Stunden, doch für einen Durchlauf eines Schlüssels der Vierwalzenmaschine würde sie 121 Tage an Rechenzeit rund um die Uhr benötigen.Außerdem funktioniert bei der Analyse der M4 die Banbury-Methodezur Reduzierung der zu untersuchenden Walzenlagen kaum mehr. DieseMethode beruht bekanntlich auf Paaren an Funksprüchen, die mit nahezu