109zieht das Computerzeitalter auf, in dem die Enigma zur Technologie einervergangenen Ära verblasst.Unter den gegebenen Umständen stehen die Erfolgsaussichten dergeplanten Landung der Alliierten in Frankreich gut. Auf See droht vergleichsweise geringe Gefahr, nachdem die Erkenntnisse aus Hut Eight denLondoner Submarine Tracking Room in die Lage versetzen, die deutschenU-Boote, die an verschiedenen Orten lauern, zu überwachen und bei Bedarf geradezu zu verfolgen. Außerdem legen die stetigen Entzifferungenoffen, wie Dönitz eine allfällige Invasionsflotte zu bekämpfen gedenkt.Aber auch für die zu erwartenden Kämpfe an Land sind Vorbereitungengetroffen. Die US Army unterhält eine eigene Einheit in Bletchley Park,deren Angehörige in Hut Three und in Hut Six arbeiten. Die Einheit ist imUmgang mit Enigma-Entschlüsselung geschult und mit Bombes ausgerüstet und betreibt auch eine eigene Abhörstation. Geleitet wird sie von demMilitärgeheimdienstmann Telford Taylor, der als Verbindungsoffizier undAngehöriger der„US Army Intelligence Special Branch“ seit geraumerZeit in England tätig ist. Taylors Aufgabe ist es, die wichtigsten Erkenntnisse aus der Entzifferung der Heeres- und Luftwaffen-Enigma unter Wahrungder gebotenen Geheimhaltung zum Sitz der Special Branch nach Washington und zu den US-amerikanischen Befehlshabern am europäischenKriegsschauplatz zu übermitteln.Dank der Entzifferung der Enigma(sowie manch anderer deutscherChiffriermaschinen) verfügen Briten und Amerikaner über unschätzbarwertvolle Informationen. So etwa hilft Bletchley Park maßgeblich bei derEntscheidung, wo an der französischen Küste die Landeoperation vor sichgehen soll. Für die Alliierten wäre es einfacher, in der Gegend von Calaiszu landen, wo die Meerenge am schmalsten ist und es entsprechend leichter fiele, die Landungstruppen gegen deutsche Angriffe zu verteidigen.Außerdem wäre man dem Zielgebiet Deutschland näher als bei anderenin Frage kommenden Plätzen weiter im Süden. Dagegen spricht, dassdie deutsche Seite die Landung an eben dieser Stelle erwartet. Aus dementzifferten Funkverkehr weiß man, dass der deutsche Oberbefehlshaberan der Kanalküste wie auch Hitler selbst dieser Meinung sind. Deswegendisponiert man um. Die Landung soll in der Normandie erfolgen. Die istzwar deutlich weiter entfernt vom eigentlichen Ziel, doch kommen ihrstrategische Vorteile zu, sofern es gelingt, die Deutschen in dem Glaubenzu wiegen, der Hauptstoß des Landeunternehmens würde bei Calais erfolgen. Im Zuge der Vorbereitungen laufen deshalb Täuschungsmanöveran, die diesen Irrglauben an Calais erhärten sollen. Man bedient sichdeutscher Agenten, die Bletchley Park enttarnt hat und nun unter