20 Anders verlief die Geschichte in Breitensee. Das während des Ersten Weltkriegs von der Firma Carl Zeiss in Jena errichtete und heute denk­malgeschützte Gebäude(Objekt 2) nutzten in der Zwischenkriegszeit die Wiener Radiowerke und die Firma Schrack. Ab 1939 befand sich hier die Wiener Niederlassung von Philips, die zwischen 1961 und 1964 mehrere neue Büro- und Produktionsgebäude errichtete, u. a. das heute vom Museum als Depot genutzte Objekt 6. Nach dem Umzug von Philips an einen neuen Standort erwarb die Republik 1987 das Areal und widmete es als Kaserne. Ursprünglich im Jahr 1993 nur bis Ende der 1990er-Jahre angemietet, und von 1994 bis 1997 als Ausweichquartier für das Museumspersonal, das Archiv und die Bibliothek genutzt, konnten nach Investitionen in die brandschutztechnischen Anlagen der Objekte 2 und 6 mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung unbefristete Mietverträge abgeschlossen werden. Seither ist Breitensee, wie das Museum ebenfalls im 14. Wiener Gemeindebezirk situiert, unser Haupt-Depot­standort mit den Arbeitsplätzen und Ressourcen der Depotleitung und der-restaurierung. Unter diesen Rahmenbedingungen investiert das Museum parallel zur laufenden Depotinventarisierung regelmäßig in die Depotausstattung. Für das Museum besteht an diesem Standort, einer militärischen Liegenschaft, auch der Vorteil einer Rund-um-die Uhr-Bewachung ohne zusätzliche Kosten. Die Zentralisierung der Depots in Wien und der Beginn der Depotinventur 2003 Bei der Räumung des Museums in den Jahren 1992/93 erfolgten die Ver­packung der Objekte sowie die Transporte und die Einlagerung der Ob­jekte in die neu angemieteten Depots ohne konsequente Erfassung und unter großem Zeitdruck durch eine Spedition. Die Museumsbelegschaft arbeitete in diesen Jahren vorrangig an den neuen Schausammlungen, die im Juni 1999 eröffnet wurden. Anschließend wurde vielen MitarbeiterInnen erstmals in voller Deutlichkeit die inzwischen entstandene und auf Dauer unhaltbare Situation mit fünf Depotstandorten in drei Bundesländern und offensichtlich nur teilweise inventarisierten Sammlungen bewusst. Der Zustand verschärfte sich zum einen durch die den Bestand gefährdenden klimatischen Bedingungen an einigen Standorten, zum anderen melde­ten die Eigentümer der Immobilien in Hietzing, in Niederweiden sowie in Breitensee(Objekt 9) Eigenbedarf an.