21Nicht zuletzt aufgrund dieser äußeren Umstände war es zwingend notwendig, die Depotsituation des Museums nachhaltig zu klären. Zwischen 2000und 2002 wurde daher – unter der neuen, im Zuge der Ausgliederung desMuseums als„Wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts des Bundes“,bestellten Direktorin Gabriele Zuna-Kratky – begonnen, die dezentralenMuseumsdepots auf zwei Standorte in Wien zusammenzufassen. Dieseserste große, alle verfügbaren Kräfte bindende Projekt bildete die Grundlagefür die langfristige Sicherung einer adäquaten Lagerung der Museumsbestände in geeigneten Räumlichkeiten.Im Sommer 2000 startete die Übersiedlung der Glas- und Keramikbeständeaus dem Schloss Niederweiden nach Breitensee. Für diese wertvollen undheiklen Objekte realisierte das Museum mit der Fa. Forster in der Folgedie erste Kompaktus-Anlage. Bis Anfang 2001 folgte die Übersiedlung allerBestände aus Hietzing in das inzwischen als Depot adaptierte ehemaligePhilips-Bürogebäude, das Objekt 6, in Breitensee. Anschließend fandzwischen 2001 und 2003 die Sanierung von Objekt 2, dem Zeiss-Gebäude,in Breitensee statt. Den Umbau beider Gebäude begleitete das Wiener Ziviltechnikerbüro Wolfgang Lindlbauer, das bereits mit der Projektleitung derWiedereinrichtung des Museums bis 1999 beauftragt war und auch beimDepotneubau in Haringsee und bei der Übersiedlung beratend tätig war.Die Kosten für eine solche externe Unterstützung bei derartig aufwendigen Projekten, etwa einem Depotneubau mit hohem Planungsaufwandoder dem Transport umfangreicher Sammlungen mit großen logistischenHerausforderungen, eventuell auch mit verpflichtender Ausschreibung,rechnen sich jedenfalls. Nur wenige Museen werden solche Ressourcenpermanent in der eigenen Belegschaft verfügbar haben.Die Auflösung der Depots in Hietzing und Niederweiden war im Gang,eine Lösung für die Hallen am Nordwestbahnhof, in Siegendorf und für diedamals noch genutzten zwei Geschosse im Objekt 9 in Breitensee, zusammen immerhin rund 7.600 m2, war aber noch ausständig. Aus der im Herbst2000 gestarteten Suche nach einem Ersatzstandort ging eine dreischiffige,historische Industriehalle der ehemaligen Pauker-Werke in Wien-Floridsdorfmit rund 6.600 m2als Favorit hervor. Die im Kern in den Jahren 1907/08errichtete Halle mit Laufkränen eignete sich besonders für unsere großenund schweren Objekte aus den drei Standorten. Die Halle in Floridsdorfwurde daher im April 2001 für zehn Jahre mit der Option einer Verlängerungum fünf Jahre von der VA-Tech, später von Siemens Österreich, angemietet. Längerfristige Zusagen wollte der Vermieter nicht machen, sodass von