119Schutzmaßnahmen entfernt und entsorgt. Die Fragmente der Bleiplattenwurden rückgeformt und wieder montiert. Um eine weitere elektrochemische Reaktion zu unterbinden, wurden Trennschichten aus silikonbeschichteter Folie angebracht.Bei einem historischen Kollergang zum Mahlen von Trockenfarben lagBlei in anderer Form vor. Die zwei Mahlsteine mit einem Durchmesservon jeweils etwa einem Meter waren auffällig bunt mit losen Pigmentenüberzogen. Im Wissen um die Giftigkeit vieler alter Pigmente, ließenwir diese untersuchen. Die Analyse ergab unter anderem Chromgelb,chemisch Bleichromat, das als stark giftig und karzinogen gilt. Es es darfkeinesfalls über die Atem- oder Verdauungsorgane aufgenommen werdenoder in die Umwelt gelangen. Da die Pigmente ein integraler Bestandteildes Kollergangs sind, konnten sie keinesfalls entfernt werden. Zur Gewährleistung der Sicherheit wurden die Mahlsteine entsprechend verpackt undgekennzeichnet.Die Transportvorbereitung für das Motorflugzeug Pischof„Autoplan“Der Pischof„Autoplan“ wurde 1910 vom österreichischen Flugpionier Ing.Alfred Ritter von Pischof entworfen, der als Konstrukteur bei der WienerNeustädter Firma Werner& Pfleiderer beschäftigt war. Nach erfolgreichabsolviertem Jungfernflug auf dem Wiener Neustädter Flugfeld über 400Meter ging der Pischof„Autoplan“ von 1911 bis 1914 in Serienproduktion.Der Rumpf des Eindeckers wurde aus vorverleimten Holzbauteilen inSkelettbauweise gefertigt. Die Teile sind mit Metallmuffen verbunden undmit Drähten und Spangen verspannt. Die Tragflächen und Ruder bestehenaus Vollholzbrettchen und-leisten und wurden in Leichtbauweise ausgeführt. Die vollflächig drehbaren Höhen- und Seitenruder sind, ebenso wiedie Tragflächen, mit Stoff bespannt. Hinter der Kanzel befindet sich derhölzerne Propeller.1914 wurde der Pischof„Autoplan“ als Schenkung von den Ungarisch-Österreichischen Autoplan-Werken an das Technische Museum Wien übergeben und war dort zwischen 1920 und 1992 in der Mittelhalle aufgehängt.Während dieses Zeitraums entstanden nach mehreren Wassereintrittendurch das undichte Glasdach des Museums große Wasserschäden am Objekt. Im Zuge der Räumung des Museums für die Generalsanierung wurdedas Flugzeug von der Decke der Mittelhalle abgenommen und im DepotBreitensee eingelagert. 2003 wurde der Pischof„Autoplan“ ins DepotFloridsdorf überführt. Zwischenzeitlich wurde, um Informationen für einenNachbau zu gewinnen, die Bespannung partiell abgenommen.