142 mit den Depotbeständen des Museums gearbeitet worden; Objekte waren für Ausstellungen verliehen worden, neue dazugekommen, andere Objekte waren zur Besichtigung bereitgestellt worden. Reinigungen, Restaurierungen und Gefahrstoffmanagement hatten stattgefunden. Daher entsprachen etliche Kolli nicht mehr dem Standard, der bei der Inventur entwickelt worden war. Zudem wurde im Laufe der Inventur, was Verpackungen betrifft, laufend dazugelernt und die eigenen Standards permanent an die neuen Erkenntnisse angepasst. Der wichtigste Grund für eine komplette Neusichtung war aber, dass die Objektverpackungen zwar den sicheren Transport innerhalb des Depots gewährleisteten, damit aber nicht zwangsläufig auf eine Beför derung per LKW ausgelegt waren. Depotverpackung ist nicht gleich Transportverpackung Verpackungen, die während der Inventur für die Dauerlagerung in den Depots bestimmt sind, haben im Wesentlichen die Aufgabe, das Sammlungsgut gut geschützt die Zeit(und zwar im Prinzip unbefristet) überdauern zu lassen. Außerdem müssen die Objekte innerhalb der Depots platzsparend, aber trotzdem zugänglich aufbewahrt werden. Das bedingt, dass sie mit den museumseigenen Mitteln(Hubwagen, Gabelstapler) mit entsprechender Vorsicht bewegt werden können. Bei einem Transport per LKW wirken aber, schon allein durch die Fahrgeschwindigkeit, ganz andere Kräfte. Ein probates Mittel zur Befestigung verschiedenster Objekte auf ihren jeweiligen Untersätzen sind sogenannte Umreifungsbänder. Diese werden zur Depotlagerung trotz Unterpolsterung oft nur handfest angezogen, um nicht dauerhaft hohe Kräfte auf das Objekt wirken zu lassen. Auf empfindlichen Oberflächen könnten sich sonst Abdrücke bilden oder die Konstruktion an sich verbogen werden, wie z. B. ein Holztisch mit filigra nen, vielleicht ohnedies schon wackeligen Beinen. Bei anderen Objekten, vorrangig mit niedrigem Schwerpunkt und großer Standfläche kann zur Depotlagerung eventuell ganz auf eine Kippsicherung verzichtet werden, auch hier bewusst zum Schutz des Objektes. Solche, für die Übersiedlung nur unzureichend gesicherte Objekte, galt es bei der Sichtung aufzuspüren. Erschwerend kam allerdings hinzu, dass zu Beginn der Arbeiten noch ein Neubauprojekt in unmittelbarer Nähe des Depots Floridsdorf Planungsgrundlage war. In diesem Fall hätten die Kolli im Schritttempo transportiert werden können. Die Entscheidung für
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Von Wien nach Haringsee : ein neues Depot für das Technische Museum Wien / Martin Barta, Andrea Bliem, Andreas Hahn, Manfred Hoffelner, Helmut Lackner, Bettina Sánchez Romero, Alfred Schmidl, Walter Schmidl, Harald Wendelin, Martina Wetzenkircher
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