90Eine makellose Haut? Offenbar war man nicht zimperlich, wenn es darumging, sich eine makellose und reine Haut zu verschaffen. So benutzte manneben Quecksilberpräparaten(Abb. 129) auch Spiritus salis(Salzsäure), umsich die Haut abzubeizen. Heute würden wir wohl von einem chemischenHautpeeling sprechen. Medizinische Anwendung fanden Quecksilbersalben(Unguentum Mercuriale) bei Hautleiden und bei der Behandlung von Syphilis, auch„neapolitanische Krankheit“ genannt. Die dermaßen geschundeneHaut brauchte Linderung. Hervorragend geeignet schien dazu das Eieröl(Abb. 130), gewonnen durch das Auspressen von hartgekochtem Eigelb. Esdiente auch zur Pflege und Heilung rauher Haut, aufgesprungener Lippenund gegen Narben und Schwangerschaftsstreifen.1A2u9fscAhLrBiftA:RUEnLMLOe,rcInuvr.iNal.r.(1U1n3g2u2e/1n3tu0mMercuriale,Quecksilbersalbe, bestand aus Quecksilber,Bleiweiß, Myrrhe, Lorbeeröl, Schlangenfett undSchweineschmalz)Verm. Belgien oder Nordfrankreich, 18. Jh.1In3v0.NVr.IE1R13K2A2N/6T1-G1LASFLASCHE MIT STÖPSEL,Aufschrift: Ol: Ovor:(Oleum Ovorum, Eieröl)Deutschland, Mitte 18. Jh.Sommersprossen? Der Kampf gegen Flecken und für eine weiße Hautlässt sich anhand der unzähligen Bleichmittel ablesen. Das Bleiweiß(Cerussa)(Abb. 131/132) galt, nicht zuletzt wegen seiner weißen Farbe, als