Glossar 121 Feston Ein girlandenartiges„Gehänge“, ein horizontal verlaufendes und bogenförmig nach unten hängendes Ziergebinde aus Blüten und Blättern, manchmal auch aus Früchten. Das Feston ist in der Mitte breiter und voller als an den Enden, im Unterschied zur„Girlande“, die überall die gleiche Stärke aufweist und beliebig lang ist. Manchmal sind Festons mit Bändern umwunden, die in Schleifen enden. Frakturschrift Fraktur – von lat. fractura,„das Brechen“ – ist ein Schrifttyp des 15./16. Jh., bei dem die Buchstaben eckig, wie„gebrochen“ aussehen. Kartusche Ein tafel- bzw. wappenförmiges Ornament, dessen medaillonartiges Mittelfeld sich als Zierrahmen für das Anbringen von Inschriften eignet. Ist die Kartusche an den Ecken und Rändern eingerollt, spricht man auch von„Rollwerk“(s. dort). Offizin Ursprünglich von lat. officina,„Werkstätte, Arbeitsraum“. Obwohl sich im Laufe der Jahrhunderte Produktion und Verkauf der Heilmittel räumlich trennten, hat sich das Wort„Offizin“ für den Verkaufsraum einer Apotheke bis heute erhalten. Rocaille Das aus dem Französischen stammende Wort bedeutet soviel wie„Muschelwerk“ bzw.„Haufen kleiner Steine“ oder„Steingarten“, ein im 18. Jh. in Frankreich entstandenes schnörkel- oder muschelartiges Dekorelement, das sich auf natürliche Gestaltungselemente – wie Muscheln, Gehäuse, Meeresschnecken, Kiesel und Steine – der barocken Grotten- und Parkgestaltung zurückführen lässt. Rollwerk Ein Kartuschenwerk(s. dort) mit eingerollten Rändern und Ecken. Das Rollwerk entstand durch das Einrollen der Enden von Spruchbändern. Trompe l‘œil Aus dem Französischen, soviel wie„trügerischer Schein“ oder„Augentäuschung“. Es handelt sich um eine illusionistische Malerei, die das Auge des Betrachters bewusst irreleitet, indem sie mittels der Perspektive eine dreidimensionale Räumlichkeit vortäuscht.
Dokument
Von Bibergeil bis Theriak : Apothekengefäße aus den Sammlungen des
Technischen Museums Wien / Mechthild Dubbi
Seite
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