113Die komplette Sammlung, wie sie seinerzeit nach dem Tod des Erzherzogs im Schloss Blühnbach aufgefunden wurde, lässt sich anhand der imNachlass befindlichen Schätzungen auf rund 15.000 bis 20.000 Kronenveranschlagen. Dividiert man diese Summe durch die Anzahl der ca. 1400Objekte, dann ergibt sich ein Kaufpreis von durchschnittlich 10 bis 15 Kronen= 50 bis 150 Euro pro Gefäß.Ein letzter, sehr individueller Papieraufkleber, wirft ein zusätzliches Streiflicht auf den Sammler Franz Ferdinand. Ein italienischer Albarello, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert(Abb. 167), trägt am Boden ein rundesPapieretikett, das eine Widmung enthält:„Geschenk von Sr und Ihro Durchlaucht Fürsten und Fürstin von Löwenstein zum fünfzigsten Geburtstage.“Auch wenn nicht eindeutig nachzuweisen ist, ob es sich um ein Geschenkdes Fürstenpaares an den Erzherzog handelt oder ob sich der Papieraufkleber bereits vor einem möglichen Ankauf auf dem Gefäß befand, eines istsicher: Franz Ferdinand beging am 18. Dezember 1913 seinen 50. Geburtstag. Demnach könnte es sich sehr wohl um ein persönliches Geschenkgehandelt haben, denn die Sammelleidenschaft des Thronfolgers dürfte inhöchsten und allerhöchsten Kreisen allgemein bekannt gewesen sein.1It6al7ieAn,LvBeArRmE.L1L8O. J, hIn.v.Nr. 11336/94