50 Ozeanien Der BegriffOzeanien bezeichnet rund 7500 Inseln im Pazifik nördlich und östlich von Australien, von denen 2100 bewohnt sind. Als Großräume werden Polynesien(mit Neuseeland), Melanesien(mit Papua-Neuguinea und Neukaledonien) sowie Mikronesien unterschieden. Die Wasserfläche in diesem riesigen Gebiet beläuft sich auf rund 70 Millionen Quadratkilometer. Seine Lage zwischen drei Kontinenten hatte zur Folge, dass hier besonders viele Länder als Kolonialmächte aktiv wurden, nämlich Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, die Niederlande, die USA, Chile, Japan, Australien und Neuseeland. Zu den begehrten Rohstoffen zählte der Guano. Dabei handelt es sich um Ansammlungen von Vogelexkrementen, die ein begehrtes Düngemittel zur Versorgung der europäischen Landwirt­schaft darstellten. Der Guano wurde vor allem auf den Inseln Nauru, Angaur und Ocean Island(heute Banaba) in Mikronesien gewonnen. Diese standen unter britischer bzw. deutscher Herrschaft. 1853 brachte Frankreich die Insel Neukaledonien unter seine Kontrolle und siedelte dort Staatsbürger an, darunter politische Gefangene und Sträflinge. Solche gelangten beispielsweise nach der blutigen Niederschlagung der Pariser Commune 1871 hierher. Nach der Entdeckung reicher Nickella­gerstätten zogen viele weitere Siedler freiwillig zu. Dadurch verschärften sich Auseinandersetzungen mit den einheimischen Kanaken. Deren Kultur wurde durch die französische Kolonisation zerstört. 1878 starben bei einem heftigen Konflikt 1200 Kanaken und 200 Franzosen. MUSKATNÜSSE, Papua/ Niederländisch Indien, 1. Hälfte 20. Jh., Inv.Nr. 51992