37 luierungsschritte genau zu protokollieren, um auch später noch auf den Ursprung des Files verweisen zu können. Vor Beginn eines Digitalisie­rungsprojektes wird daher festgelegt, welche Daten und Informationen in den Prozessen erzeugt werden sollen. Dieser erste Schritt der genauen Medienanalyse und der Erstellung von technischen Metadaten ist insofern von Bedeutung, als der Erstellungsprozess einer digitalen Kopie neben der eigentlichen Digitalisierung doch eine zentrale Information für spä­tere Quellenkritik darstellt. Nur über genaue Dokumentation kann etwa die Authentizität der digitalen Kopie nachgewiesen werden. Hierbei ist es wichtig, das generelle Prozedere(z. B. Digitalisierung des kompletten Bandes im Unterschied zur Digitalisierung eines ausgewählten Bereichs) wie auch individuelle Vorgänge(z. B. Reparaturen des Bandes, Defekte, Settings, Signalweg, Bildstörungen bei Videoaufnahmen) festzuhalten. Diese Metadaten werden schlussendlich gemeinsam mit dem produzier­ten Digitalisat langzeitarchiviert und sollen so dauerhaft Rückschluss auf das analoge Ausgangsmaterial ermöglichen. Die Vielfalt der Formate Die Stärke der Österreichischen Mediathek liegt in der langjährigen Erfah­rung im Umgang mit der Vielzahl an unterschiedlichen Formaten, seien es Diktierkassetten, Schellacks, Selbstschnittfolien, Hi8, Video2000, Betacam und U-matic-Kassetten oder ¼-Spur-Magnettonbänder. Meist ist es nur noch das technisch gut ausgestattete Medienarchiv wie die Österreichi­sche Mediathek, das durch sorgsamen und professionellen Umgang mit dem Material zur Rettung seiner Inhalte beitragen kann. Eine genaue Kenntnis über die in der Sammlung vorhandenen Formate bietet die notwendige Basis, um eine systematische Digitalisierungs- und Sicherungsstrategie zu entwickeln und eine Priorisierung vorzunehmen. So finden sich für weit verbreitete, robuste und professionelle Videoformate wie Digital Betacam, BetacamSP oder DV noch relativ problemlos intakte Abspielgeräte, während es beispielsweise bei Video auf offenen Spulen (½", 1", 2") kaum noch einwandfrei funktionierende Wiedergabe- und da­mit Digitalisierungsmöglichkeiten gibt. Selbiges gilt im Audiobereich für gut funktionierende, professionelle Tonbandmaschinen, die für eine qua­litativ hochwertige, professionelle Wiedergabe der Medien zum Zwecke der Digitalisierung schon jetzt relativ selten zu finden sind, wohingegen analoge Tonträger, die auf Nadelsystemen basieren, also beispielsweise Schallplatten, die gegenwärtig ein Revival erfahren, als weniger gefährdet