42 dig sein, bei einigen Formaten Digitalisate in noch besserer Qualität zu erstellen. Das führt dazu, dass im Bereich der Archivierung von Kulturgütern auch nach erfolgter Digitalisierung Speicherorte und Depots für die analogen Originale erhalten werden müssen. Das richtige digitale Format Eine der wichtigsten Entscheidungen bei Digitalisierungsprojekten ist die Wahl des digitalen Zielformates. Die Frage nach der gewünschten Qualität der digitalen Speicherung und damit die Frage nach der gewählten Codierung der digitalen Aufnahme ist gleichzeitig der wesentlichste Faktor für die Abschätzung von Speicherplatzkosten. Sie muss daher nicht nur den Erhaltungszielen entsprechen, auch Überlegungen zur dauerhaften Finanzierung der zu erwartenden Speicherplatzmenge müssen angestellt werden. Ziel der Digitalisierung in der Österreichischen Mediathek ist die dauerhafte Bewahrung der möglichst„originalen“ Inhalte mittels digitaler Langzeitarchivierung. Dafür sind deutlich mehr Arbeitsschritte und Ressourcen notwendig als für die Digitalisierung im Privatbereich. Bei Verwendung von verlustfreien Codecs oder einem unkomprimierten Format wird mehr Speicherplatz benötigt, während ein verlustbehafteter Codec durch Verwerfen von Informationen die entstehende Datenmenge deutlich reduzieren kann. In kulturbewahrenden Institutionen spielt die Speicherplatzmenge eine besondere Bedeutung, da hier die dauerhafte Sicherung der Digitalisate gewährleistet werden muss. Die mit den Dateien befüllten Speicherpools müssen regelmäßig abgeglichen und die Integrität der Daten muss überprüft werden. Bei der Wahl des Zielformates wird eine Reihe von unterschiedlichen Parametern bedacht. Im Audiobereich digitalisiert die Österreichische Mediathek die analogen Ausgangsmedien in ein Broadcast-Wave-File mit der Auflösung 96 KHz/24 Bit, was in etwa einer Datengröße von 2 GB pro Stunde Tonaufnahme entspricht. Hier orientiert sich die Österreichische Mediathek an internationalen Archivstandards, die entsprechend sich verändernder Möglichkeiten regelmäßig definiert werden – insbesondere im Rahmen der jährlichen Konferenz der IASA. Die Entscheidung, im Audiobereich auf das proprietäre Fileformat Broadcast-Wave zurückzugreifen, hat historische Gründe. Broadcast-Wave wurde bereits als Archivmaster im Audiobereich definiert, bevor die Debatte um die Verwendung von im Eigentum von Firmen befindlichen Formaten geführt wurde. Wir werden im Folgenden noch einmal auf diese Problematik eingehen. Die weltweite Verbreitung
Dokument
Fast forward? : Sammeln, Bewahren und Zugänglichmachen von
audiovisuellen Medien in der Österreichischen Mediathek = Fast forward? : Österreichische
Mediathek - collecting, preserving and making accessible audiovisual media / Gabriele Fröschl, Anton Hubauer, Rainer Hubert, Marion Jaks, Stefan Kaltseis, Johannes Kapeller, Christina Linsboth, Robert Pfundner, Peter Ploteny ; [Herausgeber: Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek ; Redaktion: Gabriele Fröschl, Rainer Hubert, Christina Linsboth ; translation: Stephen Grynwasser]
Seite
42
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten