55gungen erlauben keine rechtlich einheitliche Möglichkeit der Benützungbzw. eine pauschale Klärung der Online-Rechte. Bei vielen Aufnahmenwäre diese erweiterte Zugänglichkeit nur durch einen beträchtlichenzeitlichen, personellen und infrastrukturellen Aufwand für die rechtlicheKlärung möglich und bei einem großen Teil ist diese Zugänglichkeitderzeit aus rechtlichen Gründen ausdrücklich untersagt. Etwa drei Viertelder Bestände sind daher nur im Publikumsbetrieb der ÖsterreichischenMediathek benützbar.Inhaltliche Erschließung als Basis derZugänglichkeitWenn audiovisuelles Quellenmaterial – auch in einwandfreiem technischen und geordneten Zustand – in den Archivbestand übernommen wird, ist es damit noch keineswegs benutzbar. Als erster Schrittder Zugänglichmachung – noch vor der Inventarisierung – werden dieAufnahmen evaluiert. Dieser Arbeitsschritt beinhaltet eine formale undphysische Kontrolle der Träger sowie eine Evaluierung der Inhalte. Nachder daran anschließenden Inventarisierung werden die Aufnahmen katalogisiert, d. h. sie werden formal erfasst sowie inhaltlich erschlossen undaufgearbeitet. Der Ausgangspunkt der Katalogisierung ist der einzelneTräger und seine Beschriftung sowie etwaige zusätzliche Informationen,die von den übergebenden Personen stammen, was insbesondere beinicht publiziertem Material eine Herausforderung darstellt, da oftmalsnur ungenaue bzw. unvollständige Angaben vorhanden sind. Abgesehenvon Informationen zu Inhalt, Ort, Zeitpunkt und den an der Aufnahmebeteiligten Personen sind für die inhaltliche Erschließung auch Informationen zum Entstehungskontext von Interesse, um ein Ton- oder Videodokument bestmöglich zu erfassen. Die Dichte dieser Metadaten, alsoder Daten über die Aufnahme, hängt zu einem wesentlichen Teil von denInformationen ab, die die ÜbergeberInnen bereitstellen. Die Erstellungder Metadaten erfolgt nach Regeln, die geeignet sind, dass diese überSchnittstellen von Dritten genützt werden können und auch in größerePlattformen integrierbar sind, wie z. B. Europeana, einer Onlineplattform,die Zugang zu europäischen digitalen Kulturgütern ermöglicht. Einetiefere inhaltliche Erfassung durch Anhören bzw. Ansehen des Materialsist in der Regel nur im Rahmen von drittmittelfinanzierten Projekten, diesich speziellen inhaltlichen Fragestellungen widmen, möglich, da es sichum eine sehr zeitintensive Aufgabe handelt, die im Regelbetrieb einesaudiovisuellen Archivs nicht geleistet werden kann.