61 Der Bau der Vorortelinie Ausgehend vom Bahnhof Heiligenstadt sollte die Vorortelinie über die Hohe Warte, diePeripherie von Währing, Hernals und Ottakring 8 , über Breitensee nach Penzing führen. Mit der Vereinbarung aus dem Jahr 1894 verpflichtete sich Wagner zur Ausgestaltung der Vorortelinie vom Bahnhof Heiligenstadt bis Hernals, angeführt waren unter anderemhervorragen­de Objekte, wie zwei Tunnel unter der Türkenschanze, die Überfahrt für die Kreuzgasse, die Brücke über den Alsbach-Boulevard mit drei Öffnun­gen(Richthausenbrücke) und die Station Hernals. Die bis zur Eröffnung 1898 tatsächlich ausgeführte Trasse ging vom Per­sonenbahnhof Penzing, wo die Gleise der Vorortelinie so eingebunden wurden, dass sie nach Bedarf bis nach Hütteldorf geführt werden konn­ten, bis nach Heiligenstadt. Die Streckenführung setzte sich aus einer Optimierung der bereits in den zahlreichen Vorprojekten vorgeschlage­nen Varianten zusammen, wie z. B. dem Siegerprojekt des Konsortiums um Graf Zichy und Otto Wagner, das eine Linie von Baumgarten aus­gehend weiter außerhalb der letztendlich gebauten vorsah. Über Währing sollte sie dann auf Höhe der Nussdorfer Linie in die Gürtellinie einmünden und entlang des Bereiches des Linienwalls Richtung Franz­Josefs-Bahnhof verlaufen. Obwohl bereits im August des Jahres 1892 dem k. k. Oberbaurat Albert Gatnar die Bauleitung für die Vorortelinie zugeteilt wurde, begannen die Arbeiten erst im Dezember 1893, nach Vergabe der Unterbauarbeiten des Abschnittes Heiligenstadt bis Gersthof, und dauerten bis Ende April 1898. 9 Im Jahr 1895 beschränkten sie sich lediglich auf den Abschnitt Heiligen­stadt bis Hernals, da sich die Tunnelarbeiten durch die Türkenschanze als sehr schwierig und zeitaufwendig gestalteten. Im Juni 1896 kam es zur Vergabe der Unterbauarbeiten von Hernals bis Penzing und Ende des Jahres konnten jene auf dem Abschnitt Heiligenstadt bis Gersthof sowie ein Teil der Hochbauten fertiggestellt werden. Der Oberbau wie auch die restlichen Bauarbeiten zwischen Heiligenstadt und Ottakring waren soweit gediehen, dass eine Probefahrt der Verkehrskommission am 8. November 1897 auf der Gürtellinie vom Westbahnhof bis Heiligenstadt und weiter von dort auf der Vorortelinie bis Ottakring stattfand. Bereits im Februar des Jahres 1898 waren die Gleisanlagen der gesamten Strecke vollendet und Materialzüge unterwegs. 10 Die Baukosten der Linie betrugen 26,3 Millionen Kronen, heute ungefähr 131,5 Millionen Euro. 11