821Ze3nPsruivrkaltebbrieezfetntaecl,h1S9c1h4weden,offen aufgegeben.und Karten der Kriegsgefangenen wurden zuerst nach Sprachgruppe undAbsender sortiert und statistisch erfasst. Dann wurden sie an die Zensorenverteilt, die sie durchlasen und entweder mittels Zensurstempel freigaben oder im Falle anstößiger bzw. verdächtiger Passagen an zwei weitereGruppen weiterleiteten: die„Remediergruppe”, die die Aufgabe hatte,die beanstandeten Worte unleserlich zu machen, oder die„Dechiffriergruppe”, auch„K-Gruppe”, die Geheimschriften zu entziffern hatte undvon der Gegenseite getilgte Sätze wieder lesbar machte.Den Briefen aus Österreich-Ungarn an Otto von Essen in Helsingborgwaren ursprünglich Schreiben beigelegt, die an den Sohn oder Ehemannin diesem oder jenem Lager übermittelt werden sollten, kleine Geldsummen für Spesenauslagen oder auch ein Foto der Liebsten. Die meisten derüberwiegend in Wien, aber auch in Graz, Brünn oder Leibnitz verfasstenBriefe wurden wahrscheinlich unverschlossen abgeschickt, wie es in denersten zwei Kriegsjahren der Regel entsprach. Manche Absender versahendie Kuverts mit dem handschriftlichen Vermerk„Offen für die Zensur”oder„Offener Brief”. Nach Überprüfung des Inhalts durch den Zensorverschloss dieser die Briefe, manchmal zusätzlich mit Papieroblaten derZensurbehörde, die den Aufdruck„Überprüft Wien” oder„K.u.K. Territorialzensurkommission Graz” nebst dem Doppeladleremblem trugen.