Christian Klösch Kraftfahrzeuge und Flugzeuge aus der Konkursmasse Österreich-Ungarns 113 Bereits mit der Konstituierung des Trägervereins des Technischen Museums im Jahr 1908 begann das Direktorium mit der Aufstellung eines Fach­konsulenten-Kollegiums, das sich mit der konkreten Einrichtungsplanung und dem Aufbau der Schausammlung beschäftigen sollte. Inhaltlich wurde die Sammlung in 17 Gruppen und 60 Sektionen unterteilt. Das Verkehrswesen die Gruppe VI gliederte sich in die SektionenSchiff­fahrt,Eisenbahnen,Straßenbahnen,Drahtseilbahnen sowie Automobil- und Flugtechnik. Die Fachkonsulenten waren Vertreter von Industrie und Wissenschaft; sie berieten über die Aufstellung der Schau­sammlung, ihre Aufgabe war es auch, dem Museum Objekte aus ihren Firmen zu Verfügung zu stellen. Da für Erwerbungen kaum finanzielle Mittel vorhanden waren, sah man sich auf Spenden und Leihgaben ange­wiesen. Bis zum Kriegsausbruch im Juli 1914 funktionierte die Akquisition von Objekten sehr gut, da viele Unternehmen und Institutionen bereit waren, den Ausbau der Sammlungen, wenn auch oft nur mit Leihgaben, zu unterstützen. Doch bald änderte sich die Situation: Die Kriegsereig­nisse und der damit verbundene militärische Bedarf an Fahrzeugen und Flugzeugen verhinderte die Vollendung des von den Fachkonsulenten konzipierten Ausstellungsplans. Während des Krieges versuchte das Museum immer wieder, von unter­schiedlichsten Firmen Kraftfahrzeuge und Flugzeuge als Widmungen zu erhalten. Die Ansuchen wurden jedoch durchwegs abgelehnt und die Erfüllung der Wünsche auf die Zeit nach Kriegsende in Aussicht gestellt. Als das Museum im Mai 1918 dennoch eröffnet wurde, hagelte es sogleich Kritik von der Fachpresse. So bemängelte die Allgemeine Automobil-Zeitung, dass dieAbteilung für Automobilismus recht kümmerlich ausgefallen sei. 1 1 KrEaifntfaAhurttorumpopbei,l der k.u.k. ca. 1917