117 dieses Fahrzeug alsBeuteauto bezeichnet, was darauf hinweist, dass es im Zuge der Kriegshandlungen erbeutet wurde. Eine besondere Geschichte erzählt der Daimler Knight-Wagen: Er kam am 10. Dezember 1918 von der Autotruppe des Deutsch-österreichischen Staatsamtes für Heereswesen in den Bestand des Technischen Museums. Das Fahrzeug war am 14. September 1914 in Karlsbad von den Militärbe­hörden beim französischen Staatsangehörigen Joseph Bois de Mouzilly beschlagnahmt worden. Während des Krieges wurde es bis zum Juli 1917 beim Fliegeretappenpark 5 vorwiegend in Böhmen eingesetzt, bevor es ins Depot in die Wiener Rotunde kam. Von dort gelangte es ins Museum. Im Oktober 1922 beantragte Bois de Mouzilly beim Französisch­österreichischen gemischten Schiedsgerichtshof die Herausgabe seines Fahrzeugs. Nach einer Besichtigung wurde dieses an den ursprünglichen Eigentümer zurückgestellt. 7 Nicht nur Automobile, sondern auch eine Vielzahl an Autoteilen wie Vergaser, Bremsen, Stoßdämpfer usw., aber auch 170 Reifen übergab die ehemalige Autotruppe dem Technischen Mu­seum. Die Reifen selbst konnten nicht mehr gefunden werden, allerdings existiert im Archiv des Museums noch eine Kartothek mit Lichtbildern über Versuchsreihen zu Ersatzmaterialien für LKW- und PKW-Reifen, die die Autotruppe in der Kriegszeit durchführte. 8 Vom k.u.k. Radfahr-Ersatz-Bataillon in der Troststrasse im 10. Wiener Gemein­debezirk erhielt das Museum im Dezember 1918 ferner zwei Motorräder: Das Puch V2 Baujahr 1906(Inv.Nr. 1517) und das Laurin& Klement Motorrad Bau­jahr 1900(Inv.Nr. 1516) sind heute noch als Leihgaben im Depot vorhanden. Erwerbungen vom Fliegerarsenal Für die Luftfahrtsammlung versuchte das Technische Museum während des Kriegs, Objekte von den Fliegertruppen zu beschaffen. Auch in die­sem Bereich profitierten die Sammlungen erst von der Konkursmasse der Österreichisch-ungarischen Monarchie. Kurz nach Kriegsende, im Jänner und Februar 1919, übergab das Deutsch Österreichische Fliegerarsenal dem Museum in mehreren Tranchen Flugmotoren und verschiedene Flugzeug­bestandteile als Leihgaben. Darunter befanden sich28 Messinstrumente für Aviatik, zwei Hiero-Flugmotoren mit 140 PS(Inv.Nr 1867) und 55 PS (Inv.Nr. 1869), zwei Austro Daimler Flugmotoren mit 150 PS(Inv.Nr. 1859) und 180 PS sowie weitere 64 Flugzeugbestandteile, darunter Tragflächen ­rippen, Motorenteile und Propeller. 9