60 Pierre, Irène und Marie Curie, um 1902 in Paris nommen zu werden, bedurfte es eines Doktorgrades. Als Dissertationsthe­ma wählte sie:Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen. Marie Curie erforschte systematisch die strahlenden Eigenschaften der Metalle und bezeichnete die noch unbekannte Strahlung alsRadioaktivität. Das Mineral Pechblende, ein beim Abbau von Kupfer-, Silber- und anderen Metallerzen anfallendes Mineral, enthält neben Uran auch Thorium und Blei. Zur Unterstützung seiner Frau verschob Pierre Curie seine eigene Forschungstätigkeit. Nun konnten sie gemeinsam mit doppelter Intensität dem Phänomen der intensiven Strahlung auf den Grund gehen. In der von Ève Curie verfassten Biografie wird die besondere wissenschaft ­liche Zweisamkeit ihrer Eltern hervorgehoben, die sich auch in der ver­schriftlichten Pluralität manifestiert:Wir haben gefunden. 7 Die Tochter schreibt:Wir wollen die beiden nie wissenschaftlich getrennt betrachten. Sogar ihre Schriftzüge wechseln auf den Blättern ihrer Arbeitshefte ab, vermischen sich in einzelnen Formeln, und alle ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen tragen fortan beider Namen als Verfasser. Eine Arbeit auf Augenhöhe, ohne Differenzierung des Geschlechtes.