12Garantiert tip topHoch willkommen waren Frau P. die elektrischen Lockenwickler Carmen,die sie 1965/66 erwarb(Inv.Nr. 74994/1). Als Sekretärin eines Abteilungsleiters hatte sie auf ihr Aussehen zu achten. Dazu gehörte die gute Frisur,die in der Zeit der Dauerwellen in erster Linie ein Friseur garantierte, denFrau P. zwei Mal die Woche aufsuchte. Der Zeitaufwand und die Sorge,dass zwischen den Terminen die Frisur leiden könnte, bedeuteten für sieeinen permanenten Druck, der mit den Lockenwicklern ein Ende fand. Mitihnen konnte sie ihre Frisur schnell zwischendurch machen, auch unterwegs auf Reisen. Denn im Unterschied zu normalen Lockenwicklern, die innasse Haare zu wickeln und mit Wärme zu trocknen sind, sind diese selbstwarm und kommen ins trockene Haar, wo sie nur acht bis zehn Minutenverbleiben. Die Lockenwickler sind innen mit Metall ausgekleidet, hinterdem sich eine wärmespeichernde Substanz befindet. Zum Erhitzen werdensie auf elektrisch beheizte Metallstäbe aufgesteckt, und sobald ihre rotenPunkte schwarz werden, sind sie einsatzbereit. Je nach Repräsentationsanforderungen nutzte Frau P. sie oft auch täglich und sie erlaubten ihr, dieFriseurbesuche zu reduzieren und zeitlich flexibel wahrzunehmen. Frau P.bezeichnete die Lockenwickler als eine„echte Erleichterung“,„sie gabenSicherheit“, denn„ich habe Carmen Curlers, mir kann nichts passieren.“Diese Einschätzung trifft sich zwar mit den Werbeversprechen des Herstellers, der das Gerät in der Gebrauchsanweisung als„unentbehrlichenHelfer“ anpreist; allerdings unterscheidet sich der propagierte vom realenNutzen. Erfüllte das Gerät für Frau P. den Zweck, berufsbedingten Anforderungen besser gerecht zu werden, soll es laut Hersteller dazu dienen,„eine neue und noch interessantere Frau zu werden“ – mit dem Ziel, demMann zu gefallen, wie sich am zentralen Bildmotiv zeigt: Eine Frau mitgelocktem Haar lächelt einen Mann an.Immer gut frisiert zu sein, dazu sollte auch die Trockenhaube Astraluxverhelfen(Inv.Nr. 100112). Frau F., die als Bankangestellte arbeitete, erwarbsie in den 1950er-Jahren, als neben Profigeräten für Friseurbetriebe einfache, billige Modelle für den Haushalt auf den Markt kamen. Ein zusammenlegbares Stativ und eine Haube, deren Teile platzsparend ineinanderversenkbar sind, machen das Gerät gut verstaubar. Dies wird dadurchermöglicht, dass sich an den oberen Haubenteil, in dem sich Heizung undGebläse befinden, ein nur lose sitzender Haubenring aus durchsichtigemKunststoff anschließt. Beim Abstellen der Haube verschwindet der obereTeil im Haubenring. Diese Beweglichkeit störte Frau F. allerdings und sieunterband sie, indem sie beide Teile mit einem breiten Klebeband fix