103KÜHLSCHRANK GK 155Robert Bosch GmbH, 1961Inv.Nr. 58002/1berufstätig, und Herr H. übernahm auch Hausarbeit. Nach ihrer Heirat1947 lebten sie in einer Wohnung ohne kühlen Keller und Kühlschrank.Das bedeutete in der warmen Jahreszeit den schon erwähnten täglichenEinkauf kleiner Mengen und sofortigen Verzehr. Selbst wenn sie Milchabkochten, wurde diese manchmal schlecht. Nicht frisch zu halten warenneben Butter die Fische, die Herr H. als passionierter Fischer fing undhäufig verschenken musste. Für den geplanten Umzug in eine neu gebaute Wohnung sparten sie jahrelang, um sich Einbaumöbel und den ausPlatzgründen gewählten, sehr teuren Hängekühlschrank leisten zu können. Herr H. achtete beim Kauf auf den neuesten Stand der Technik; dasGerät war eines der ersten, bei dem Kompressor und Motor zusammenin einer Kapsel waren. Sahen Frau und Herr H. den Kühlschrank anfangsals Sensation an, gewöhnten sie sich dennoch schnell an ihn. Das hoheFassungsvermögen erlaubte es ihnen, größere Mengen einzukaufen. Unddas Gefrierfach war höchst willkommen, um die Fische und rohes Fleischeinzufrieren. Bis zuletzt kauften sie kaum Tiefkühlprodukte und nie Fertigspeisen. Ihr Ziel, immer frisch Zubereitetes zu essen und nicht vorzukochen, war jetzt einfacher zu bewerkstelligen. Da Herr H. schon am Nachmittag seine Arbeit beenden konnte, übernahm er das Kochen. Frau H.,die als Verkäuferin erst um 19 Uhr nach Hause kam, spülte das Geschirrund kaufte ein, was sie nun unbedenklich im Voraus machen konnte. InBezug auf Getränke blieben sie dabei, diese zimmerwarm zu trinken, dieEiswürfel hielten sie bloß für Gäste bereit. Im Zuge der Neueinrichtung derKüche 2003 trennten sie sich vom Hängemodell.