162 RASIERKLINGENSCHÄRFER EBO 1940–1960 Inv.Nr. 74479/1 begleitete die Mechanisierung und Elektrifizierung des Haushalts, muss aber im jeweiligen zeitbedingten Verständnis gesehen werden. Gemeint war hier ein Technisierungsschritt, der nur noch eine einfache Bewegung, das Hin- und Herschieben, erfordert. Unbenommen davon, in welchem Maß dadurch die Handhabung erleichtert wurde, sollte die Wortwahl Zuschreibungen wie modern, fortschrittlich, bequem, arbeitserleichternd assoziieren lassen. Das Gleiche galt, wenn der Klingenschärfer Ebo alsSchleifwunder gepriesen wurde(Inv.Nr. 74479/1). Dabei handelt es sich um ein äußerst einfaches Verfahren. Die Rasierklingen-Halterung hat die Form einer Platte mit einem Schlitz, in den die Rasierklinge so fixiert wird, dass eine Schneide auf jeder Seite der Platte herausragt und die Klinge im Schlitz pendelt. Während man mit einer Hand die Halterung hält, führt die zwei­te Hand einen stabartigen Schleifstahl flach über die Platte bzw. Klinge. Nach zehn bis zwölf Zügen soll laut Gebrauchsanweisung die Halterung gewendet und die andere Klingenschneide geschliffen werden. Das Wunder-Versprechen verhalf dem Modell jedoch zu keiner nennenswer­ten Verbreitung. Erfolgreicher verkaufte sich der Rasierklingenschärfer Rotbart(Inv.Nr. 28786/1). Diese Marke war neben Gillette die bekannteste hochwertige Rasierklinge in Deutschland und Österreich. Obgleich sie als Wegwerf­produkt propagiert wurde, bot die Roth-Büchner AG um 1930 einen Rasierklingenschärfer an, der den gleichen Markennamen erhielt. In einem Metallgehäuse befindet sich eine Spannvorrichtung, in die die Rasierklinge fixiert wird. Durch das Drehen der Kurbel werden zwei mit Leder überzo ­gene Schleifwalzen über die Klingenschneiden gezogen.