AußenansichtWerkstoff, Form, Design23Der Stoff, aus dem die Gefäße sindHolzdosen, vornehmlich aus Linden- oder Buchsbaumholz, gehören zu denältesten Aufbewahrungsbehältern für Arzneimittel und Pflanzendrogen, dasie den Geruch und Geschmack von Gewürzen, Samen und Kräutern nichtbeeinträchtigen.Glasierte Keramiken aus dem arabischen Raum erreichten zunächstSpanien. Die spanisch-maurischen Produkte wiederum gelangten überdie Insel Mallorca nach Italien, vor allem nach Faenza. Mallorca gab der„Majolika“ ihren Namen, von Faenza leitet sich die„Fayence“ ab. DasPorzellan mit seiner höheren Reinheit, Härte und Säurefestigkeit begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Majolika/Fayence aus denApotheken zu verdrängen.Zunehmende Konkurrenz erhielt die Keramik ab dem 17. Jahrhundertauch durch den Werkstoff Glas. Milchglas dagegen täuschte das kostbarere Porzellan nur auf den ersten Blick vor; es wurde auch Porzellanglasgenannt.MaßgeschneidertApothekengefäße boten für ihre vielfältigen Inhalte maßgeschneiderte Formen.Holzdosen waren besonders geeignet für trockene Vorräte wie Gewürze, Pflanzenteile, Samen, Pulver, Kräuter oder Globuli(kleine Kugeln).Der Albarello war über Jahrhunderte das Apothekengefäß schlechthin:hoch, schlank, zylindrisch, leicht tailliert oder doppelt gewulstet, mit Standfuß und Hals. Die handliche, besonders für Salben geeignete Form erlaubteVerschlüsse aus Pergament, Stoff oder Leder zum Zubinden.