HolzHolzdosen – Die„Archaischen“25Dose kommt von„dosis“, der griechischen Bezeichnung für Menge oderauch für Arzneigabe. Kleine Dosen(Mengen) wurden in kleinen Dosen(Behältern) aufbewahrt oder an Patienten abgegeben. Und Büchse kommtvon Buchs(baum), waren doch die frühesten Arzneigefäße vornehmlich ausBuchsbaum- oder Lindenholz gefertigt. Damit gehören Holzdosen oder-büchsen zu den ältesten Aufbewahrungsbehältern für Arzneimittel undPflanzendrogen überhaupt. Bereits im Jahre 1532 empfiehlt ein Kräuterbuch, Blumen und wohlriechende Kräuter in Behältern aus Lindenholzaufzubewahren, damit sie ihren Geschmack behalten und nicht ersticken.Holzbüchsen waren besonders geeignet, kleinere Mengen an trockenenVorräten wie Gewürze, Pflanzenteile, Samen, Pulver, Kräuter oder auchGlobuli aufzunehmen. Größere Mengen wurden in Holzladen oder Drogenbehältern aufbewahrt. Da es sich hierbei meistens um Vorratshaltunghandelte, fristeten viele Holzgefäße ein unbeachtetes Schattendasein inden Kräuter- und Materialkammern der Apotheken. Nur die Büchsen, die inder Offizin, also im Verkaufsraum, aufgestellt wurden, waren farbig dekoriert, um sich in die Farbenpracht der bemalten Glas- und Keramikgefäßeharmonisch einzufügen.Die beiden zylindrischen gedrechselten Holzdosen mit eingepasstem,flachem Deckel(Abb. 4) stammen vermutlich aus Deutschland, aus demletzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Die Bemalung der Schauseite erfolgtemit Ölfarben. Das querovale Beschriftungsfeld ist einmal von einer Kartusche mit einem muschelartigen Abschluss und einmal von einem Lorbeerkranz umgeben. Beide Bemalungen zeigen im oberen Teil eine Schleife mitabflatternden Bändern.Die konischen Holzdosen mit gedrechseltem Standfuß(Abb. 5) stammenmöglicherweise aus Österreich, aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.Die Namenskartuschen sind von vergoldeten Rocaillen umgeben, an Fußund Abschluss befinden sich Ringe in Rot und Gold. Vermutlich waren dieDosen ursprünglich blau-weiß marmoriert und wurden später übermalt.Ohne auf jedes einzelne Objekt näher einzugehen, vermitteln allein dieweiteren Abbildungen einen Überblick über die Vielfalt an Formen und