88 Pharmazie und Kosmetika Große Augen oder kleiner Busen, rote Lippen oder weiße Zähne, gepflegte Hände oder ein makelloses Gesicht, gefärbte Haare oder fleckenlose Haut – für jeden Anlass das richtige Mittel. Kosmetika und Arzneimittel sind eng miteinander verbunden, was sich auch in älteren Bezeichnungen spiegelt:„Cosmetica medicamenta“,„Schmink-Arznei“ oder„Weibische Artzney“. Der unmittelbare Zusammenhang zwischen Arznei und Kosmetika wird verständlich, wenn man bedenkt, dass die meisten pflanzlichen, tierischen und mineralischen Drogen sowohl zu heilenden als auch zu verschönernden Zwecken Anwendung fanden und zum Teil immer noch finden. Große Augen? Kein Problem!„Belladonna“, die„schöne Frau“, eine alkaloidhaltige Droge, machte es möglich. Dabei handelt es sich um die„Tollkirsche“. Der Saft, in die Augen geträufelt, führte zu schönen schwarzen Augen, indem er die Pupillen vergrößerte. Medizinische Anwendung fand der Tollkirschenextrakt bei Gelbsucht, Wassersucht und Keuchhusten(Abb. 125/126). 1 A 2 u 5 fscAhLrBiftA: REExLtrLBOe,lIlnadv.N(Er.xt1r1a3c2tu2m/18B2elladonnae, Tollkirschextrakt) Deutschland, zweite Hälfte 18. Jh. 1 In 2 v 6 .N W r. 1 E 1 IT 3 H 36 A / L 7 S-VIERKANTGLAS MIT HOLZDECKEL, Aufschrift: Herb. Belladon. Pulv(Pulvis Belladonnae, Tollkirschpulver) Verm. Deutschland, verm. 18. Jh.
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Von Bibergeil bis Theriak : Apothekengefäße aus den Sammlungen des
Technischen Museums Wien / Mechthild Dubbi
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