29 wurden. Mit Ausnahme Australiens waren alle Kontinente als Lieferanten vertreten. Keeß nannte und beschrieb in seiner Publikation immer wieder die von ihm gesammelten Stücke. Er überließ seine Kollektion schließlich dem ungarischen Nationalmuseum in Pest. Sie hat sich aber offenbar nicht erhalten. In den Jahren 1829/30 erschien eine zweite überarbeitete Auflage von Keeß Werk. Mitarbeiter war der Jurist und Naturwissenschafter Wenzel Karl Wolfgang Blumenbach(1791–1847). Dieser veröffentlichte 1846 außer­dem ein voluminösesHandbuch der technischen Materialwaarenkunde. Blumenbach war damals Direktor des von Kaiser Ferdinand eingerichteten technischen Kabinetts, das am Polytechnischen Institut untergebracht war. In seiner Darstellung bezog sich Blumenbach immer wieder auf diese Sammlung. In einerVorerinnerung charakterisierte er seinen Zugang mit den Worten: Bei den einzelnen Artikeln sind in Kürze historische Nachrichten über deren Einführung in das Gebiet der Technik und des Handels, auch über die allmälige Ausbreitung derselben gegeben; dann folgen Angaben über das Vaterland und den Ursprung derselben, das Vorkommen, die Fundorte und die Gewinnung, die Eigenschaften, die verschiedenen Gattungen und Sorten, Kennzeichen und Unterscheidungs-Merkmale, die Bestandtheile, Verwendung, Verfälschung und deren Erkennungs- und Prüfungsmittel, die Surrogate und Nachahmungen mit Angabe ihres Werthes, die Aufbewah­rung, die Bezugs- und Absatzorte, die Production, den Gang des Handels u.s.w., so daß nichts Wesentliches übergangen ist, was zur Kenntniß der Waaren nöthig war oder beitragen konnte.(S. IV). Vom Anfang an fand die Warenkunde Berücksichtigung am Wiener Polytechnischen Institut. Dieses war in eine technische sowie eine kom­merzielle Abteilung gegliedert. An letzterer wurde das FachAllgemeine Warenkunde gelehrt. Für Zwecke des Unterrichts diente eine Sammlung, die zum Teil auf eine 1770 gegründete WienerReal-Handlungsakademie zurückging; weitere Warenmuster hatte 1816 ein Wiener Großhändler gespendet. 1838 umfasste die Kollektion rund 10.000 Gegenstände. Zu den frühen Lehrern an der kommerziellen Abteilung des Polytechnischen Instituts zählte Franz Hauke(1811–1871). Er veröffentlichte 1854 einLehr­buch der allgemeinen Warenkunde. Bei seiner Gliederung der Rohstoffe hielt sich Hauke an die überkommene Einteilung ihrer Herkunft aus dem Mineral-, dem Pflanzen- oder dem Tierreich. Zum Fach meinte er in der Einleitung: