33St. Pölten stammende Karl Hassack(1861–1922) einen Namen. Er unterrichtete an den Handelsakademien in Wien und Graz, etablierte ein staatliches Lehrmittelbüro und verfasste mehrere Lehrbücher der Warenkunde.Die Geschichte der Warenkunde im 20. Jahrhundert kann hier nicht näherausgeführt werden. Eine konzise Zusammenfassung dazu lieferte im Jahr1982 Josef Hölzl, damals Ordinarius des„Instituts für Technologie undWarenwirtschaftslehre“ an der Wiener Wirtschaftsuniversität. Hölzl kritisierte darin auch den traditionell überdimensionierten Anspruch derakademischen Warenkunde zwischen Wirtschafts-, Natur- und Geisteswissenschaften und den„Wunsch, gleichsam die ganze Warenwelt zu umarmen“(S. 46). Gleichzeitig empfand er diesen Spagat als besonderen Reizdes Fachs. Jedenfalls war es Hölzls Initiative zu verdanken, dass die WKSschließlich in den Besitz des Technischen Museums gelangte. Im Jahr 2010kam ein verbliebener Teil der WKS vom nunmehrigen„Institut für Technologie und nachhaltiges Produktmanagement“ der Wirtschaftsuniversitätans TMW. Dessen letzter Leiter Gerhard Vogel hatte sich als Experte fürAbfallwirtschaft und Recycling einen Namen gemacht und damit auchfür das Fach neue Akzente gesetzt. Mit Vogels Emeritierung im Jahr 2012wurde das Institut schließlich aufgelassen. Dennoch bleiben viele langjährige Anliegen der„Warenwissenschaft“,„Waren(wirtschafts)lehre“ bzw.der„Warenkunde“ mit ständig sich wandelnden Fragestellungen nach wievor aktuell.Abschließend noch ein paar Bemerkungen zu den Geschichten in diesemBuch. Die Neuaufstellung der WKS nach systematischen warenkundlichenKriterien bildet nunmehr die Grundlage für eine eingehende Beschäftigung mit dieser Sammlung. Jetzt erschließt sich allmählich das inhaltlichePotential der gesamten Kollektion im Rahmen der Bestände des TMW.Erste konkrete Ideen für dieses Buch habe ich während meiner Arbeit ander Einbringung tausender Objekte in die Regalanlage notiert. Bei dieserGelegenheit wurden rund 200 repräsentative Stücke zu einer kleinenDepot-Studiensammlung für gelegentliche Führungen ausgewählt. Daszog wiederum genauere Recherchen zu diesen Gegenständen und ihremgeografischen, handels- und produktionsspezifischen sowie materiellenKontext nach sich. Die dabei entstandenen kurzen Geschichten werdenhier erstmals schriftlich präsentiert. Sie verstehen sich auch als Hilfe für dieGliederung und inhaltliche Ausrichtung einer zukünftigen Schaustellungvon Beständen der WKS.