56 Krain Die historische Landschaft Krain ist wesentlich durch die Alpen und den Karst geprägt. 1849 wurde Krain ein eigenständiges Kronland. Durch den Bau der Südbahn zwischen Wien und Triest über Laibach in den folgenden Jahren gewann die Region vermehrten Anschluss an die industrielle Ent­wicklung. Während des Ersten Weltkriegs fanden im Isonzotal im Westen Krains zwölf Schlachten zwischen österreichischen und italienischen Trup­pen statt. Sie forderten mehrere hunderttausend Tote. Überregionale wirtschaftliche Bedeutung erlangte Krain durch eine geologische Besonderheit: In Idria westlich von Laibach liegt die nach Almadén in Zentralspanien zweitgrößte Quecksilber-Lagerstätte der Welt. Das Vorkommen wurde um 1490 entdeckt und bis 1992 ausgebeutet. In diesem halben Jahrtausend wurden aus dem Trägermineral Zinnober rund 107.000 Tonnen Quecksilber gewonnen, das entspricht etwa 13 Prozent der weltweiten Gesamtproduktion. Ab 1575 war Idria ein landesfürstliches Bergwerk und brachte dem Ärar zeitweise erhebliche Gewinne ein. In der Frühen Neuzeit wurde Quecksilber überwiegend zur Scheidung von Silber und Gold aus ihren Erzen mittels Amalgamierung verwendet. Es diente außerdem zur Belegung von Spiegeln, zur Feuervergoldung von Gefäßen und zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten wie der Syphilis. Aus DOLOMIT mit kristallinem Zinnober und gediegenem Quecksilber, Idria, um 1900, Inv.Nr. 86133/1–2