57 VERMILLON, Idria, um 1900, Inv.Nr. 53601 ROTBOHNEN, um 1900, Inv.Nr. 51958 dem Zinnober wurde ferner der rote Pigmentfarbstoff Vermillon gewon­nen. Eine besondere Blüte erlebte das Bergwerk Idria in den Jahren von 1785 bis 1797; damals wurden über Triest jährlich 500 bis 700 Tonnen des flüssigen Metalls an Spanien geliefert und zur Gewinnung von Edelmetall über den Atlantik nach Südamerika verfrachtet. Im 19. und frühen 20. Jh. entstand vermehrte Konkurrenz durch den Abbau weiterer Lagerstätten am Monte Amiata in der Toskana sowie in Kalifornien. 1913 erzeugte Österreich ein Fünftel des Weltbedarfs und lag damit hinter Spanien und Italien an dritter Stelle. Im 20. Jh. fand das Metall auch für Zahnfüllungen, Dampflampen sowie zur Chloralkali-Elektrolyse Verwendung. Wegen der Gefährlichkeit des Quecksilbers wurde das Metall zunehmend durch andere Stoffe ersetzt. Einige Jahre nach der Schließung Idrias fand 2003 auch die Förderung in Almadén ihr Ende. 2012 wurden beide Bergbau­stätten in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Lit.: Mestni muzej Idrija 1993