ZIGARETTENHÜLSEN UND-PAPIER, Fa. Rudolf Herliczka, Krakau, um 1900, Inv.Nr. 80462 55 neben Leuchtstoffen vor allem Schmieröle und Paraffin für Kerzen erzeugt. Die Destillation von Benzin erlangte erst mit dem Aufkommen des Auto­mobils größere Bedeutung. 1909 lag Galizien mit einem Anteil von fünf Prozent der Weltproduktion hinter den USA und Russland(61,2 bzw. 22,2 Prozent) an dritter Stelle unter den Erdölförderländern. 1912 arbeiteten hier 7258 Personen in 444 Unternehmungen. Abseits der Bodenschätze blieb die Region durch Landwirtschaft, Kleinge­werbe und Heimarbeit geprägt. Im Handel waren Juden stark vertreten. Ga­lizien und die Bukowina wiesen unter allen Kronländern den höchsten Anteil an Juden auf. Diese hatten lange als Mittler zwischen den Großgrundbesit­zern und ihren Untertanen fungiert. In den 1860er Jahren verloren sie diese Position, was vielen die Lebensgrundlage entzog. In der Folge setzte eine massenhafte jüdische Auswanderung vor allem in die USA ein. Im Ersten Weltkrieg wurde Galizien mehrmals zum heftig umkämpften Schauplatz zwischen russischen, österreichischen und deutschen Truppen. Lit.: Rosner 2004, Frank 2005