82 Werbung Ein Mitbegründer der Werbeforschung war Viktor Mataja(1857–1934). Er stammte aus einer Wiener Kaufmannsfamilie. Seine Schwester Emilie veröf ­fentlichte unter dem Pseudonym Emil Marriot realistische Erzählungen und Romane. Der Halbbruder Heinrich war Rechtsanwalt und christlichsozialer Politiker. Viktor Mataja war ebenfalls Jurist, er habilitierte sich in Wien und amtierte u.a. als Handelsminister sowie als Minister für soziale Fürsorge. 1910 veröffentlichte Mataja sein bekanntestes Buch:Die Reklame. Bis 1920 erschienen drei Auflagen. Die Reklame stellte für Mataja einesoziale Macht dar. Er unterschied neun Arten der Warenwerbung: 1) mündliche Re ­klame, die etwa durch Verkäufer oder Geschäftsreisende erfolgte; 2) schrift ­liche bzw. briefliche Reklame; 3) Reklame an und in Verkaufsräumen, z.B. auf Geschäftsschildern und in Schaufenstern; 4) Außenreklame, zumeist in den Straßen der Städte, etwa an Mauern und Wänden. Als veraltet bezeich ­nete Mataja öffentliche Ausrufe, das Austeilen von Ankündigungen und fantasiereiche Schaustellungen. Dagegen erfuhr die Werbung auf Fahr- und Flugzeugen damals größere Verbreitung. 5) Weitere Reklame erfolgte durch Werbeeinschaltungen in Druckwerken, wie Zeitungen, Adressbüchern und Theaterzetteln. 6) Andere Drucksachen zu diesem Zweck waren Preislisten, SCHACHTEL FÜR DEUTSCHMEISTER-SEIFE, um 1900, Inv.Nr. 80989/9 LACKBRONZE, um 1900, Inv.Nr. 82708//7