101Werkstoffe lassen sich nach Struktur und Eigenschaften gliedern. An Stoffklassen werden z.B. unterschieden: Metalle, Keramik, Glas, Kunststoffe,Verbundmaterialien und Naturstoffe wie Holz. In musealen Kollektionen mitTechnikbezug orientiert sich die Gliederung noch an weiteren Materialien,aus denen Objekte bestehen.In der Warenkundesammlung überwiegen mit über einem Viertel der Objekte bei weitem die Textilien. Die Untersuchung pflanzlicher Fasern nahmeinen bedeutenden Stellenwert in der warenkundlichen Forschung ein.Textilien unterlagen viel stärker der Mode als Waren aus anderen Materialien, daher sind viele hundert Stoffmuster vorhanden. Auch die Erzeugersynthetischer Farben sind mit Proben für verschiedene Fasern und Gewebevertreten, ebenso findet sich eine Reihe von Objekten aus Kunstseide. Pelze, Felle und Leder bilden eine deutlich kleinere Abteilung, weisen aber in teressante Gerbeproben etwa der Haut vom Elefanten, Nashorn, Büffel undSeehund auf. Die zahlenmäßig zweitgrößte Gruppe entfällt auf den Werkstoff Papier(mit Pappe und Zellulose). Hier lagern neben den Ausgangsund Füllstoffen viele Gebrauchspapiere zum Zeichnen und Schreiben, fernerBunt- und Krepp-, Seiden- und Packpapier, viele weitere Spezialpapieresowie Produkte wie Tapeten und Spielkarten. Holz ist mit einer Reihe vonSortenmustern präsent – die ältesten gehen auf die Wiener Weltausstellungvon 1873 zurück –, darüber hinaus mit Teilen von Bugholzmöbeln und denentsprechenden eisernen Biegevorrichtungen.Die Metalle weisen eine erhebliche Zahl von Erzstufen sowie Eisen- undStahlproben auf. Unter den Nichteisenmetallen ist das Kupfer gut repräsentiert, ferner finden sich Belegstücke für Dutzende weitere Metalle undLegierungen. Mehrere Lehrmittelkästen aus der Zeit um 1910 veranschaulichen Erze und Rohprodukte der wichtigsten Gebrauchsmetalle. An Erzeug nissen finden sich u.a. Draht und Stahlseile, Sensen und Sicheln, Besteckeund Emailgeschirr. Der Bereich Glas enthält nur wenige kunstgewerblicheGegenstände, aber viele Muster von Rohmaterialien sowie eine Reihe vonProdukten der Gablonzer Schmuckwarenindustrie. In der Abteilung fürGummi als dem jüngsten bedeutenden Werkstoff lagern viele Kautschukproben aus Südamerika, Afrika, Asien und Ozeanien, ferner eine Reihe vonWaren für den alltäglichen Gebrauch.NICHTEISENMETALLE,1. Hälfte 20. Jh., Inv.Nr. 86116