108 Papier Laut DIN-Norm 6730 ist Papierein flächiger, im wesentlichen aus Fasern pflanzlicher Herkunft bestehender Werkstoff, der durch die Entwässerung ei ­ner Faserstoffaufschwemmung auf einem Sieb gebildet wird. Dabei entsteht ein Faserfilz, der anschließend verdichtet und getrocknet wird. Papier wurde noch vor der Zeitenwende in China erfunden. Im 8. Jh. gelangte die Kenntnis von seiner Fertigung in den arabisch-islamischen Kulturraum. Um 1100 kam es nach Spanien, Mitte des 13. Jhs. nach Italien. 1390 entstand eine deutsche Papiermühle in Nürnberg, 1469 ist in St. Pölten der erste Betrieb dieser Art im heutigen Österreich dokumentiert. Jahr­hundertelang wurde Papier mit der Hand geschöpft, als Rohstoff dienten Lumpen. Um ihre Produkte zu kennzeichnen, verwendeten die Papiermüh ­len Metallsiebe mit Wasserzeichen. 1799 erhielt Nicolas Louis Robert in Frankreich ein Patent auf die erste Maschine zur Papierherstellung. Damit erfolgte ein epochaler Übergang vom Einzelblatt zum Endlospapier. PAPIERFABRIKATION, Schaukasten, k.k. Lehrmittelbüro, um 1910, Inv.Nr. 87641/1–2