109 PAPIERSPULEN, Fa. Pams Söhne, Neunkirchen(Niederösterreich), Inv.Nr. 72858/4 PAPIERFLASCHE, Newchwang(China), 1873–1882, Inv.Nr. 80845 Am bekanntesten ist Papier wegen seiner Funktion als Beschreibstoff und da ­mit als Träger von Informationen. Mitunter dienten auch andere Materialien als Datenspeicher, etwa Gestein und Ton, Elfenbein und Knochen, Wachs­tafeln, Pergament aus ungegerbten Tierhäuten und Leder. Textilhadern bildeten immer wieder eine Mangelware; daher wurden im Lauf der Zeit viele Materialien zur Herstellung von Papier genutzt, darunter Pflanzen- und Mine ­ralfasern sowie tierische und andere organische Abfälle. Im 19. Jh. wuchs der Papierbedarf enorm an, daher wurden neue Materialien zu seiner Erzeugung gesucht. In den 1840er Jahren befasste sich Friedrich Gottlob Keller aus Sachsen mit der Verwendung von Holzschliff für Papier; dieser setzte sich zunehmend als neues Ausgangsmaterial durch. Heute enthält Papier Faser ­stoffe darunter Altpapier, Substanzen zur Leimung und Imprägnierung (z.B. Harze und Wachse), Füllstoffe wie Kaolin und Talkum sowie Hilfsstoffe. Die Papierherstellung ist weltweit auf wenige Unternehmen konzentriert. Bei der industriellen Herstellung werden unterschieden: grafische Papiere; Papier, Karton und Pappe für Verpackungen; Hygienepapiere sowie Papiere für besondere Verwendungen, beispielsweise für Filter und Zigaretten. In der Menge überwiegen bei weitem die ersten beiden Gruppen. Lit.: Bartels 2011, Schmidt-Bachem 2011, Müller 2012, Wolf 2012, Munro 2015