120 Kork Kork ist ein Gewebe aus abgestorbenen Zellen, es wird vom sogenannten Korkkambium bestimmter Bäume gebildet. Korkeichen waren ursprünglich im westlichen Mittelmeerraum verbreitet. Kork weist viele interessante Eigenschaften auf: Er ist leicht, elastisch und fest, resistent gegen Fäulnis und Schädlinge und fast unbrennbar. Kork eignet sich zur Wärme- und Schallisolierung. Aus ihm wurden viele Gegenstände erzeugt: Federhalter und Tintenfässer, Koffer und Gebäudemodelle, Ankerbojen und Rettungs­ringe. In den 1960er Jahren wurde Kork zeitweilig durch synthetische Stoffe verdrängt, eine Generation später gewann er als baubiologischer Werk­stoff neue Bedeutung. Im Jahr 2000 erzeugte Portugal rund 63 Prozent des weltweiten Korkbedarfs, gefolgt von Marokko und Spanien. Seit dem 17. Jh. wurde Kork vermehrt zum Verschließen von Weinflaschen verwendet. Um 1730 entwickelten sich der Raum Gerona in Katalonien und die Ortschaft Hasbergen bei Delmenhorst in Oldenburg zu Zentren der Korkpfropfenerzeugung. Bei der Verarbeitung von Kork blieben immer wieder Abfälle zurück. Sie fanden schließlich eine dauerhafte Verwendung im Linoleum. Sein Erfinder war Frederick Walton. Er gründete 1860 im Raum London eine Fabrik zur Herstellung von oxidiertem Leinöl. Auf der Suche nach einem neuen Produkt vermischte er das Öl mit Kork und trug das Ge ­misch auf ein Jutegewebe auf. Den Namen seiner Erfindung fügte Walton LINOLEUM, Erste österreichische Linoleum-Fabrik, Triest, um 1900, Inv.Nr. 80793/1