40Digitalisierung: Die Umwandlung der SpurenDer eigentliche Vorgang der Digitalisierung spielt sich im so genannten„Analog/Digital-Converter“ ab. Bei diesem Schritt wird das analoge Signalgemessen und in einem digitalen Wert ausgedrückt. Die Samplingrate(Abtastrate) bestimmt die Häufigkeit der Messpunkte in einem bestimmten Zeitraum. Anhand dieser Messpunkte misst ein A/D-Converter dasanaloge Signal und setzt dieses in eine digitale Entsprechung um(Quantisierung). Die Anzahl der bei der Quantisierung verwendeten Bits(Auflösung, Bit-Tiefe) gibt an, mit welcher Genauigkeit das gemessene Signaldigital beschrieben werden kann.Einen wichtigen Schritt bei der Digitalisierung für Erhaltungszwecke stelltdie Qualitätskontrolle dar. Dabei geht es vor allem um die Frage, obdas vorliegende Digitalisat dem analogen Ausgangsmaterial möglichstentspricht. Gibt es Störungen oder Signalausfälle, die im Abspiel- oderDigitalisierungsprozess entstanden sein könnten, wird versucht, durchReinigung von Band und Rekorder bzw. durch einen Rekorderwechsel eineneue Kopie zu erstellen, die adäquatere Informationen beinhaltet.Häufig finden sich in Sammlungen analoge Datenträger, welche nur teilweise bespielt wurden. Da in vielen Archiven und anderen kulturbewahrendenInstitutionen die Zielsetzung einer weitestgehenden Entsprechung vonDigitalisat und analogem Original zum Tragen kommt, wird in solchen Fällenin der Regel immer das komplette Band eingespielt. Aus Sicht kulturbewahrender Institutionen sollte demnach jeder auf Band aufgezeichnete InhaltTeil des Digitalisates sein. Ein frühzeitiger Abbruch kann dazu führen, dassAufnahmen, die sich auf einem späteren Teil des Bandes befinden, nichtdigitalisiert werden und daher dauerhaft verloren gehen. Tatsächlich digitalarchiviert wird in der Praxis allerdings nur der Teil des Bandes, auf dem sichtatsächlich eine Aufnahme befunden hat. Es ergibt wenig Sinn, stundenlanges analoges Rauschen zu archivieren, zumal Rauschen durch schlechteKomprimierbarkeit besonders viel Speicherplatz benötigt.Neben der Dokumentation des Digitalisierungsprozesses und der Qualitätskontrolle ist es auch wesentlich, von Anfang an die Datenintegrität,also die Unversehrtheit der im Prozess entstandenen Files sicherzustellen.So sollten für die Digitalisate wie auch für die im Prozess entstandenenMetadatenfiles Prüfsummen(z. B. MD5) erstellt werden, um etwa bei späteren Datenmigrationen die Integrität der Daten durch einen Vergleich mitden Prüfsummen des Ursprungsdigitalisates gewährleisten zu können.