68 Wie bereits erwähnt, ist die Walze ein Teil der Sammlung Günther Schifter. Er war ein österreichischer Radiomoderator, Schauspieler und von frühes­ter Jugend an enthusiastischer Sammler von Schellackplatten. Schifter arbeitete von 1949 bis 2000 für den österreichischen Rundfunk und wurde durch seine Jazz-, Country- und Schellacksendungen bekannt. Geboren am 23. Dezember 1923 in Wien, legte er den Grundstock seiner Sammlung schon in Kindertagen durch Wünsche ans Christkind und zum Geburtstag: Schellacks mit seiner geliebten Jazz- und Swing-Musik. Wegen seiner Lie­be zu Jazz und Swing geriet er nach demAnschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland in Konflikt mit dem Regime. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es ihm, seine Passion für Jazz und Radio teilweise zu seinem Beruf zu machen. Günther Schifter verstarb am 11. August 2008 in Salzburg, zuvor hatte er noch begonnen, seine Tonträgersammlung der Österreichischen Mediathek zur Archivierung zu übergeben. Die Sammlung beinhaltet etwa 25.000 Schellackplatten, histo­rische Trägerformate wie Edison-Zylinder und Tondrahtaufnahmen, sowie Tonband- und Kompaktkassettenmitschnitte seiner Rundfunksendungen. Inhaltlich besteht das Gros der Sammlung aus amerikanischen Jazz- und Swing-Aufnahmen aus den 20er, 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhun­derts. Der Rest umfasst Aufnahmen von österreichischen Musikinterpret­Innen und historische Sprachaufnahmen. Der Kaiser spricht Titel:Seine Majestät Kaiser und König Franz Josef I. hat am 14. Dezember 1915 im kaiserlichen Schlosse zu Schönbrunn diese Platte zu Gunsten des k. k. Österreichischen Militär-Witwen- und Waisenfonds besprochen Signatur: 2-53517_a Träger: Schellackplatte Ursprüngliches Abspielgerät: Grammophon Der Erste Weltkrieg forderte Menschenleben in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß. Der 1914 vom ehemaligen k. u. k. Kriegsminister Franz Xaver Freiherr von Schönaich ins Leben gerufene k. k. österreich­ische Militär-Witwen- und Waisenfonds versuchte, mit Spendenaufrufen und Sammlungen zugunsten der Kriegshinterbliebenen die ärgste Not zu lindern. 1915 bediente er sich dabei der damals modernsten Audiotech­nik und veröffentlichte eine Serie von acht 30-cm-Schellack-Schallplatten zu 78 U/min(Umdrehungen pro Minute) mit propagandistisch aufmun-