11377Selbstgefertigter HEIZKÖRPER UNDHEIZSTRAHLER aus der Sammlung des EPMauch die Fürsprache seines langjährigen Angestellten und Kustos FranzMaresch,229der ab 1936 illegaler Gauleiter der NSBO(Nationalsozialistischen Betriebszellen-Organisation) in Wien war, erwirkten keine Ausnahmegenehmigung für seine Weiterbeschäftigung an der Universität Wien.230Jellineks Sammlung, die weltweit einzigartig war, wollte die Universitätjedoch behalten. Die Medizinische Fakultät sah in einer„Beschlagnahme“die einzige Möglichkeit dazu:„Da eine Schenkung von Seiten Prof. Jellineknicht angängig[!] ist, bleibt also, um das Museum der Fakultät zu erhaltennur die Möglichkeit, dass diese Sammlung von Staatswesen beschlagnahmtwird.“231Am 21. Juni 1939 schätzte Philipp Schneider, der Vorstand desInstituts für gerichtliche Medizin, den Wert der Sammlung auf 250.000 bis300.000 RM.232Am 28. Februar 1939 teilte Jellinek dem Medizinischen Dekanat mit, dasser eine Berufung an die Universität Oxford erhalten habe.233Im August1939 konnte er noch rechtzeitig vor Kriegsausbruch ausreisen, auf seinewertvolle Sammlung musste er allerdings verzichten. Das Elektropathologische Museum war zu diesem Zeitpunkt schon„entschädigungslos in denBesitz der Universität Wien übergegangen.“234In den Jahren von 1939 bis1945 wurde Franz Maresch, der mittlerweile„Leiter der Hauptabteilung Arbeitsschutz im Amt Soziale Selbstverwaltung der Deutschen Arbeits Front“geworden war, weiterhin als Kustos des Museums beschäftigt.235