DOI 10.60531/INSIGHTOUT.2023.1.6| DALDON: IN THE NAME OF FETT_ INSIGHTOUT 1(2023) 82Inhaltlich verweisen die Karten beispielsweise auffolgende Themen:• Kontinuität mancher Einstellungen zum Körper fett, eventuelles Auftreten in neuer Form• Wandel in der Einschätzung der Ärzteschaft, die sich in der Empfehlung oder umgekehrt der Dis kreditierung bestimmter Nahrungsmittel und Nährstoffe niederschlägt• Ernährung im Kontext religiöser Einstellungen und Vorschriften• Standardisierung von Werten(z. B. Body-Mass Index)• individuelle Messung von Fett- und anderen Kör perwerten• genderspezifische Einstellungen und Vorgaben zu gesunder Nahrung• Vorstellungen von körperlicher Fitness• Tricks zur Verminderung des Körperfetts• utopische Ideen, z. B. Konzeption von Robotern, die Menschen ersetzen und somit kein Problem mit Körperfett haben• wirtschaftlicher Rahmen(Erzeuger von einschlä gigen Medikamenten, von Nahrungs- und Ge nussmitteln und von Gadgets zur Selbstkontrolle)• Reaktion der Produzenten von Kinderpuppen auf den gesellschaftlichen Wandel in der Diskus sion über FettUm an dem Spiel teilzunehmen, erhalten Gruppenvon jeweils fünf bis acht Personen ein Exemplar desKartensets und 30 Minuten Zeit. Auf der Grundlageder Objektvorschläge und der Jolly-Karten entwerfen sie einen Ausstellungstitel, ein kurzes Konzeptund eine Kapitelgliederung. Darüber hinaus sollensie über weitere Objekte(Desiderate) und Installationen nachdenken, deren Anschaffung beispielsweise für den TMW-Sammlungsbereich„Spiel, Sport undBildung“ infrage kommen könnte. Entworfen wird dasauf einem großformatigen Blatt Papier; die Gruppenarbeiten mit Beschriftungen, Post-its und den aufgelegten Karten.Abb. 1:In the name of Fett, gespielt beim WorkshopFeministand Queer Perspectives on FoodDieses Spiel haben bisher ausprobiert:• Teilnehmende des WorkshopsFeminist and Queer Perspectives on Food(siehe Foto)• Kolleg_innen aus verschiedenen Abteilungen des TMW(Sammlungen, Vermittlung, Medien, Biblio thek und Archiv)• Studierende in einer Lehrveranstaltung zum The ma Museum machen am Institut für Europäische Ethnologie der Universität WienEingeladen wurden somit Personen mit inhaltlicherSpezialisierung auf das Thema Fett, ferner Gruppenmit Erfahrung in Museumsarbeit und nicht zuletztein Kreis von Studierenden, die sich bislang nicht mitdem Kuratieren von Ausstellungen beschäftigt hatten. Es wäre denkbar, aus diesem Ansatz ein regelrechtes Quartettspiel zu schaffen, das letztlich auchkommerziellen Gewinn abwerfen könnte.