23DRUCKKOCHTOPF SKTVEB Union Quedlinburg, 1968/69Inv.Nr. 95735die Küchenmaschine und den Druckkochtopf aus der DDR nicht wegwerfen. Denn sie hatte in der Zwischenzeit in DDR-Museen in Deutschlandderartige Alltagsdinge gesehen. Durch die Museumswürdigkeit erhieltendiese nunmehr eine gewisse Wertschätzung.Ungenutzt blieb auch der eben erwähnte Druckkochtopf SKT, den Frau V.wie die Küchenmaschine von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte(Inv.Nr. 95735). Frau V. probierte ihn nur kurz aus, da sie es vorzog, ohneDampfdruck zu kochen, und den Topf zudem zu groß für den damaligenZwei-Personen-Haushalt fand. Demgegenüber betont die Gebrauchsanweisung, dass die Topfgröße für eine bis sechs Personen geeignet sei,Speisen unter Dampfdruck schneller gar werden und der Topf so für dieberufstätige Frau und den Ein-Mann-Haushalt von besonderem Vorteil sei.Indem der Topf luftdicht verschlossen wird, kann sich beim Erhitzen einÜberdruck des Wasserdampfes aufbauen und die Temperatur über denNormalsiedepunkt steigen. Da eine höhere Temperatur die Garzeit verkürzt, sei dies außerdem energiesparend und gesund, denn Vitamine undNährstoffe blieben besser erhalten. Die Werbeargumente schnell, sparsamund gesund finden sich in den Gebrauchsanweisungen aller Hersteller. FürFrau V. spielten sie jedoch keine Rolle, obwohl sie berufsbedingt wenigZeit zum Kochen hatte. Sie löste dies lieber durch Auswärtsessen. Zusammen mit der Küchenmaschine wurde der Druckkochtopf im hinterstenSchrank verwahrt.Der in einem staatseigenen Betrieb der DDR hergestellte Druckkochtopfglich einem in Westdeutschland patentierten namens Turbo. Hier ist derName Programm. Das Garen soll nicht nur schnell gehen, sondern eben