35gekocht, Kaffee und Tee bereitet, die Küche oder auch andere Räumebeheizt, Warmwasser aufbereitet, um Geschirr, Wäsche und Körper zu waschen, und es wurden Lebensmittel konserviert, Bügeleisen, Brennscherenund Bettwärmer erhitzt.Je nach Größe und Einkommen eines Haushaltes variierten die Herde inBauart, Material, Größe und dekorativer Ausgestaltung. Ein Beispiel füreinen gemauerten Herd stammt aus einem gutbürgerlichen Haushalt, indem die Hausarbeit von Dienstboten geleistet wurde(Inv.Nr. 60956). Erwurde um 1895 in der Küche eines neu errichteten Gebäudes in Wien eingebaut und bis in die 1960er-Jahre verwendet. Trotz seiner Größe war derBehälter zur Warmwasserbereitung nicht sehr groß und es wurde mit ihmnur die Küche geheizt; es gab ferner Modelle, mit denen anschließendeRäume mitgeheizt werden konnten.Weiter verbreitet als gemauerte Herde waren frei aufgestellte Eisenherde, die bis Ende des 19. Jahrhunderts schwarz waren, dann zunehmendweiß emailliert angeboten wurden. Die Bandbreite reichte von großenKochmaschinen bis zu einfachen Ausführungen, wie der kleine Herd derTriumph-Werke aus den 1940/50er-Jahren(Inv.Nr. 60393), der kein Wasserschiff hat, wie dies bei größeren Modellen üblich war. Warmwasser wurdehier in Töpfen erhitzt. Kleinherde waren in ärmeren Schichten, bei denendie Küche gleichzeitig Wohnraum war, häufig die einzige Heizquelle einerWohnung. Etwaig vorhandene Schlafräume blieben kalt, Betten konntenmit am Herd erhitzten Bettwärmern temperiert werden.links:GEMAUERTERFESTBRENNSTOFFHERD1895Inv.Nr. 60956rechts:FESTBRENNSTOFFHERDTriumph-Werke, 1940–1960Inv.Nr. 60393