36Wie ein Großer …Diese Energiezentren wurden sukzessive von Gas- und Elektroherden abgelöst, die nunmehr allein dem Kochen dienten. Ihre Einführung dauerteJahrzehnte, denn zum einen waren die neuen Herde teuer, zum anderenmusste das nötige Gas- oder Stromnetz ausgebaut werden. So erfolgtedie Ausstattung von Haushalten mit Starkstromleitungen für den Betriebvon Geräten mit hoher Leistung überwiegend erst ab 1945. Bis zur Durchsetzung von Elektroherden wurde eine Bandbreite an Kleingeräten angeboten, die an die vielfach schon vorhandenen Leitungen für Lichtstromangeschlossen werden konnten. Beworben wurden sie häufig als Alternative zum Herd.So wurde der Apparat Arista aus der Zeit von 1945–1965 mit den Bezeichnungen„Elektro-Küche“ und„Kleinstherd für jedermann“ versehenund damit als Äquivalent zum Elektroherd stilisiert(Inv.Nr. 58909/1). DieGebrauchsanweisung führt aus:„Sie erspart Ihnen die Anschaffungskostenfür den Herd, die Kochplatte, den Backofen, den Kochtopf, die Kuchenform![…] Mit der ‚Elektro-Küche‘ können Sie Backen, Braten, Dünsten,Kochen, Rösten.“ Anders als die Beschreibung vermuten lässt, ist dasGerät unspektakulär einfach; es besteht aus Kochplatte, Kochgefäß undDeckel. Je nach Anordnung der Teile kann gekocht, gedünstet, gebratenund gebacken werden. Für Garmethoden mit Unterhitze steht das Gefäßauf der Kochplatte, für Oberhitze sitzt die Platte auf dem Gefäß auf undfungiert quasi als Backhaube. Da die Kochplatte auf eine Leistung von600 Watt ausgerichtet ist, reicht eine Leitung für Lichtstrom. In Aluminiumgefertigt, ist das Gerät leicht und transportabel. Die Argumentation, gleichgut, aber billiger in der Anschaffung und im Betrieb als ein Herd zu seinKOCH- UND BACKGERÄTARISTAWilliam R. P. Schulz GmbH,1945–1965Inv.Nr. 58909/1