77 BACKROHR PROTOS Österreichische Siemens­Schuckert-Werke, 1931 Inv.Nr. 436/1 den 1890er-Jahren entwickelt, fand das Backrohr in den 1920/30er-Jahren eine gewisse Verbreitung. Denn anders als der Elektroherd konnte dieses an die Lichtleitung angeschlossen werden und war als eine Ergänzung zum Kohleherd geschätzt, da mit ihm weit einfacher und gleichmäßiger geba­cken werden konnte. Erhältlich waren billigere, nicht regelbare Ausfüh­rungen und teure mit Reglern für Temperatur, Ober- und Unterhitze. 41 Das Backrohr Protos der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke von 1931 hat nicht die übliche eckige, sondern eine zylindrische Form(Inv.Nr. 436/1). Das doppelwandige Gehäuse ist wärmeisoliert und verfügt über Ober­und Unterhitze, jedoch keine Temperaturregulierung. Als Sonderzubehör gab es eine anzuschließende Schaltuhr, um die Zeit einzustellen, wann der Strom ein- und ausgeschaltet werden sollte, und ein Gehäuse zum Warm­halten, das auf das Backrohr gesetzt wurde. Backrohre als Einzelgeräte verschwanden im Zuge der Durchsetzung des kompakten Herdes, bis sie als Einbaugeräte wieder eine Renaissance erfuhren. Kochplatten blieben dagegen kontinuierlicher auf dem Markt, schon von Beginn an war ihre Vielfalt groß. In den lange Zeit gängigen Modellen lag der Heizdraht offen in den Rillen einer Schamotteplatte(Inv.Nr. 26809/1 und 39236). Um die Heizspirale abzuschirmen und die Handhabung siche­rer zu machen, wurde der Draht entweder ummantelt oder mit einer Platte abgedeckt(Inv.Nr. 26810 und 16207). Neben diesen billigen, einfachen Ausführungen ohne Temperatureinstellung gab es große, regulierbare Tischgeräte, bei denen die Heizwiderstände dicht unter der Platte in einer Isoliermasse eingebettet waren und so den Kochplatten von Herden