116 Bewegen, heizen, steuern Neben den diversen mechanischen Prinzipien wurden unterschiedliche Ideen zur Beheizung entwickelt. Anfangs dominierte Holz- bzw. Kohle­feuerung. Mit den Verbesserungen von Gasherdbrennern in den 1890er-Jahren standen Gasheizungen für Waschgeräte zur Verfügung, ab Mitte der 1920er-Jahre kam Elektrowärme zum Einsatz. Eines der ersten beheizten Geräte war ein Sprudelwascher, der auf den Herd gestellt oder mit Gas oder Strom beheizt werden konnte. Zwei aufeinander gesetzte Kessel sind über ein Steigrohr verbunden. Wird die Lauge unten erhitzt, steigt sie durch den Dampfdruck im Rohr in die Höhe, fällt auf die Wäsche im Kessel oben zurück, durchdringt das Gewe­be und fließt wieder zum Boden ein Kreislauf, der ununterbrochen läuft, solange Wärme zugeführt wird. Der gasbeheizte Sprudelwascher mit der AufschriftDer automatische Waschapparat aus den 1920er-Jahren legt mit der Wortwahl nahe, dass jetzt ein Gerät die Wascharbeit erledigt(Inv. Nr. 60905). Ein Werbeblatt der Firma Gerhard Paul Apparatebau wählt sogar den TitelDie automatische Waschfrau. Die Personalisierung soll wohl helfen, die noch unbekannte Technik durch das vertraute Bild der Waschfrau nahezubringen und dabei zu suggerieren, dass die menschliche Fähigkeit,selbsttätig zu agieren, auf den Sprudelwascher zu übertragen sei. Sie/er würde die Wäsche in 70 Minuten in einem Arbeitsgang kochen, waschen, spülen und bleichen. WERBEBLATT SPRUDELWASCHER Gerhard Paul Apparatebau, 1920–1935 Archiv Sign. BPA-008132 WERBEFOLDER SPRUDELWASCHER PROTOS Siemens-Schuckertwerke, 1930 Archiv Sign. BPA-011820