156 REPASSIERMASCHINE DESMO Vitos, um 1959 Inv.Nr. 95706 Der Haken ergreift den nächsten Querfaden, beim Durchziehen durch die Masche schließt sich automatisch die bewegliche Lasche und sichert den Faden, bis die neue Masche gebildet ist. Dies wiederholt sich, bis alle Querfäden wieder Maschen sind. Neben einfachen, nur mit der Hand zu führenden Repassiernadeln waren elektrische Repassiermaschinen verfügbar, die ein weitaus schnelleres Arbeiten erlaubten und vor allem gewerblich in Repassierwerkstätten zum Einsatz kamen. Repassieren war eine zeitaufwändige, schlecht bezahlte Frauenarbeit, die Feingefühl erforderte. Frau M., eine selbstständige Re­passeurin in Feldkirch, berichtete, dass sie bis spät in die Nacht arbeiten musste, um von der Arbeit leben zu können. Sie repassierte 30–50 Strümp­fe pro Tag, für die Reparatur einer langen Laufmasche benötigte sie zirka 15 Minuten. 120 Vereinzelt wurden Repassiermaschinen auch für den Haushalt angeschafft, Frau W.(geb. 1938) erwarb ein Gerät der Firma Vitos um 1959(Inv.Nr. 95706). Hier ist die Repassiernadel über einen dünnen Schlauch an die Ma­schine angeschlossen. Wird diese mittels Fußpedal in Gang gesetzt, wird ein Luftstrom erzeugt und durch den Schlauch zur Repassiernadel gelenkt. Frau W. kaufte das Gerät, als sie noch bei ihren Eltern lebte. Als Fakturistin mit geringem Einkommen konnte sie sich nur beschränkt Nylonstrümpfe leisten. Mit der Maschine wollte sie Geld sparen; sie reparierte Strümpfe für sich, ihre Mutter und ihre Schwester, teilweise auch für Arbeitskollegin-