160 GEBRAUCHSANWEISUNG RASIERKLINGENSCHÄRFER Allegro Machine Co. S.A., 1930–1960 Inv.Nr. 77298/1 Marken auf den Markt. 123 Beworben wurden alle Apparate ähnlich: Sie böten Sicherheit vor Schnittverletzungen und machten die Selbstrasur so leicht, dass sie zum Vergnügen werde. Geld und Zeitaufwand für den Barbierbe­such würden gespart. Sich zu Hause zu rasieren sei hygienischer, da Bar­biere für alle Kunden die gleichen Utensilien nutzen und somit die Gefahr bestehe, sich mit Krankheiten anzustecken. Die Ablösung des Barbierbe­suchs durch die Selbstrasur wurde zum einen durch die Anforderungen des Ersten Weltkrieges befördert. Gasmasken boten den Soldaten nur bei dichtem Abschluss Schutz vor dem als Waffe eingesetzten Giftgas. Bart­losigkeit und sich regelmäßig zu rasieren war eine Pflicht, die zu einer auch nach Kriegsende vielfach beibehaltenen Gewohnheit wurde. Zum anderen änderten sich im 20. Jahrhundert Körpernormen und Moden; der moderne Mann zeichnete sich nun durch ein glatt rasiertes Gesicht aus. Das machten sich Werbestrategien zunutze: Für die erwünschte tägliche Rasur solle der moderne Mann zu neuer Technik greifen, die zeitsparendes, komfortables Rasieren ermögliche und das Schleifen der Klinge überflüssig mache. 124 Trotz der Konzeption als Wegwerfklinge wurden bald erste Abziehapparate angeboten, um Klingen nachzuschärfen. Die Anzahl der Rasuren pro Klinge schwankte mit ihrer Qualität; manche konnten nur ein bis zwei Mal verwen­det werden, hochwertigere hatten eine Lebensdauer von fünf bis maximal