172 NASSRASIERER SIRAMA Österreichische Siemens-Schuckert-Werke, 1933 Inv.Nr. 7303/1 noch nicht rostfreien Rasierklingen müssen nach jeder Rasur aus dem Scherkopf herausgenommen und getrocknet werden. Dazu ist die Kap­pe des Rasierkamms abzunehmen und der Klingenhalter zu entnehmen. Demonstriert wird die Handhabung in der Gebrauchsanweisung allein von einem bartrasierenden Mann, Frauen spielen hier keine Rolle. Dass eine Taschenlampenbatterie den Motor antrieb, berücksichtigte den Umstand, dass Steckdosen im Badezimmer bis in die 1950er-Jahre selten vorhanden waren. Auf seine Bitte hin erhielt das Technische Museum 1933 von den Österreichischen Siemens-Schuckert-Werken einen Sirama-Rasierer, der in der KojeElektrizität im Haushalt, die den damals aktuellen technischen Fortschritt vor Augen führte, ausgestellt wurde. Auf dem deutschen Markt erlangte das 1932 bis 1939 produzierte Gerät eine gewisse Verbreitung, wenngleich es ein Luxusprodukt blieb. Durchgesetzt haben sich elektrische Rasierer mit der Innovation der Trockenrasur. Im Jahr 1910 erfand Jacob Schick das Kammkäfig­Schersystem, ließ es aber erst 1923 patentieren, denn die Konstruktion eines zufriedenstellend arbeitenden Trockenrasierers gelang nur sukzessive. Insbesondere der anfänglich große Universalmotor eignete sich noch wenig für ein handliches Gerät; es bedurfte eines leistungsfähi­gen, wartungsfreien, klein dimensionierten Elektromotors. Da Schick lange keinen Produzenten fand, verzögerte sich die Fertigung bis 1929. Die ursprüngliche Konstruktion, bei der ein Elektromotor über eine flexible Welle den Rasierkopf antrieb, wurde kaum verkauft. Erst mit dem verbes­serten Modell, das den Rasierkopf und einen geeigneten Kleinmotor kom-